Besatzungsbehörden:
Russen haben Luhansk vollständig eingenommen
Nach bisher nicht bestätigten Meldungen der Besatzungsbehörden in der Ostukraine befindet sich die Region Luhansk nunmehr vollständig in russischer Hand.
„Das Territorium der Volksrepublik Luhansk ist vollständig befreit – 100 Prozent“, sagte der von der Führung in Moskau eingesetzte Verwalter der besetzten Region, Leonid Passetschnik, im russischen Staatsfernsehen. Bisher gibt es dafür keine Bestätigung aus Kiew. Auch das Verteidigungsministerium in Moskau meldete die vollständige Besetzung des Gebiets Luhansk bisher nicht.
Zunächst von ukrainischen Separatisten übernommen
In der Vergangenheit kam die offizielle Bestätigung aus Moskau aber meist kurz nach den Erfolgsmeldungen der örtlichen Besatzungsbehörden. Die ostukrainische Region Luhansk war teilweise bereits 2014 unter die Kontrolle der von Moskau unterstützten Separatisten gelangt. Bei Kriegsausbruch gelang es den Russen innerhalb weniger Monate, den Großteil der Region zu erobern.
Bei ihrer Gegenoffensive im Herbst 2022 konnten die Ukrainer einige Landstriche im Norden von Luhansk zurückerobern. Zuletzt hielten sie allerdings nur noch ein Territorium von wenigen Quadratkilometern. Kremlchef Wladimir Putin beansprucht neben der bereits 2014 annektierten Krim die ukrainischen Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson vollständig als russisches Territorium.
Kiew: Besatzer aus Sumy vertrieben
In den vergangenen zwei Monaten haben russische Truppen insgesamt rund 950 Quadratkilometer Gelände gewonnen. Der ukrainischen Beobachtergruppe Deep State zufolge kontrolliert Russland derzeit 113.588 Quadratkilometer ukrainischen Territoriums. Zu den besetzten Gebieten gehören die Halbinsel Krim, mehr als 99 Prozent der Region Luhansk, über 70 Prozent der Regionen Donezk, Saporischschja und Cherson sowie Teile der Regionen Charkiw, Sumy und Dnipropetrowsk. Der ukrainische Generalstab berichtete am Dienstag allerdings, dass die russischen Besatzer vollständig aus Sumy zurückgedrängt worden seien.
Beschuss von russischer Rüstungshochburg
Bei einem ukrainischen Angriff auf die für ihre Rüstungsindustrie bekannte russische Großstadt Ischewsk hat es nach Behördenangaben Tote und Verletzte gegeben. Unter den Verletzten seien auch schwere Fälle, sagte der Gouverneur der russischen Teilrepublik Udmurtien, Alexander Bretschalow. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden bei dem ukrainischen Drohnenangriff drei Menschen getötet.
Bretschalow machte auch keine genauen Angaben zum Ziel der ukrainischen Attacke und sprach nur von einem Industriebetrieb. Dem unabhängigen Internetportal „Astra“ zufolge traf es den Maschinenbauer Kupol, der wegen seiner Rüstungsproduktion auf den EU-Sanktionslisten steht. Kupol stellt unter anderem Raketen für Flugabwehrkomplexe her. Ischewsk ist mehr als 1000 Kilometer von der Front entfernt, die Fabrik wurde allerdings schon 2024 beschossen.
Brand in russischer Militärfabrik, Tote in Donezk
Mindestens zwei Langstrecken-Drohnen seien in einer Militärfabriksanlage eingeschlagen, teilte ein SBU-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters mit. In der Anlage, in der Luftabwehrsysteme und Drohnen produziert würden, sei ein Feuer ausgebrochen. Die vom SBU gestarteten Drohnen hätten eine Entfernung von rund 1300 Kilometern zurückgelegt. Die Angaben konnten von Reuters nicht unabhängig überprüft werden.
Bereits in der Nacht auf Dienstag hatte die Ukraine zudem die von russischen Truppen besetzte Großstadt Donezk beschossen. Während die Besatzungsbehörden daraufhin drei zivile Opfer – eine Tote und zwei Verletzte – meldeten, traf es nach Angaben aus Kiew eine Stabsstelle des Militärs. Diese sei im Institut für Buntmetalle in Donezk untergebracht gewesen. Unabhängig lassen sich diese Angaben nicht überprüfen. Auf Videos ist lediglich die Zerstörung des Instituts zu erkennen (siehe X-Posting oben).
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