Viele Kreditnehmer mit variablem Zinssatz können aufatmen - im aktuellen Zinsentscheid beschloss die Europäische Zentralbank EZB, den Leitzins nicht zu erhöhen. Er bleibt damit weiterhin bei 4,5 Prozent. Die Inflation in Europa könnte nun stärker zurückgehen als zunächst erwartet.
Der Druck auf die Kredite bleibt zwar weiterhin hoch, aber wird zumindest nicht weiter verstärkt. Zum zweiten Mal in Folge bleibt der Leitzins unverändert, wie die EZB am Donnerstag bekannt gab.
Währungshüter halten Füße still
Der Leitzins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können, bleibt nach einer Entscheidung des EZB-Rates bei 4,5 Prozent, wie die Währungshüter am Donnerstag in Frankfurt mitteilten.
Der Einlagenzins, den Banken für geparkte Gelder erhalten, verharrt nach der jüngsten Entscheidung des EZB-Rates bei vier Prozent. Dies ist das höchste Niveau seit Bestehen der Währungsunion 1999.
Inflation entwickelt sich in richtige Richtung
Die Inflation im gemeinsamen Währungsraum schwächte sich zuletzt überraschend deutlich ab. Zugleich wachsen die Sorgen um die Konjunktur. Zuvor hatte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) den Leitzins in den USA zum dritten Mal in Folge unverändert belassen und Zinssenkungen im kommenden Jahr in Aussicht gestellt.
Entlastung für heimische Kreditnehmer?
Indessen zeichnet sich für die österreichischen Kreditnehmer eine Entlastung ab. Die ÖVP zeigte sich am Mittwoch grundsätzlich offen für einen Vorschlag der Grünen. Wie genau man jenen mit variablen Zinssätzen unter die Arme greifen könnte, steht jedoch noch zur Debatte.
Wohl schnellerer Inflationsrückgang
Ein Grund für das Aussetzen eines möglichen Zinsschritts ist die positive Entwicklung bei der Inflation in der Eurozone. Nach Einschätzung der EZB dürfte sie nämlich schneller zurückgehen als vor drei Monaten erwartet. Zugleich haben sich die Konjunkturaussichten stärker eingetrübt, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Prognose der Notenbank hervorgeht.
Für heuer rechnet sie nun mit einer Teuerungsrate von 5,4 Prozent. In ihrer September-Prognose war die EZB von 5,6 Prozent ausgegangen. Für 2024 sagt die Notenbank eine schwächere Teuerungsrate von 2,7 Prozent voraus. 2025 wird eine unveränderte Rate von 2,1 Prozent erwartet. Damit kommt man einem Zielwert von zwei Prozent bereits deutlich näher.
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