Kein Visum, kein Job. Der Angeklagte zögerte nicht lange und begab sich auf Einbruchstour. Dafür musste sich der Russe am Dienstag vor dem Landesgericht in Feldkirch verantworten.
„Mein Mandant wird sich voll inhaltlich geständig zeigen. Er war über ein Jahr ohne Arbeitsbewilligung, hatte daher Existenzängste. Diese führten letztlich zu den Tatbegehungen", verteidigt Anwalt Halil Arslan den mehrfach Vorbestraften. Es geht um eine Serie von Einbruchsdiebstählen zwischen Dezember 2022 und Juni 2023 im Raum Bregenz. Der Russe bricht in Kellerabteile, diverse Geschäfte und Autos ein. Rund 11.500 Euro Schaden entstehen.
Ausraster nach Unfall
Dazu kommt noch ein Verkehrsunfall Mitte Jänner in Dornbirn. Nach dem Crash tritt der Angeklagte mehrfach gegen das Auto des Beteiligten und demoliert dessen Heckklappe.
„Es tut mir alles leid. Hätte ich das Visum und damit die Chance auf Arbeit gehabt, hätte ich keine Straftaten begangen“, meint der Russe, der derzeit eine zweijährige Haftstrafe in Niederösterreich absitzt und zum Prozess extra nach Feldkirch verbracht wurde.
„Bei Ihnen ist der Zug abgefahren.“
Richter Christoph Stadler macht es am Ende kurz und schmerzlos und verurteilt den Mann zu einer Freiheitsstrafe von 3 Jahren. Außerdem widerruft er eine ursprünglich zur Bewährung ausgesetzte bedingte Haftstrafe. Was bedeutet, dass er in Summe nun vier Jahre in den Bau geht. Die derzeit zu verbüßende Gefängnisstrafe in Niederösterreich nicht inkludiert.
Die Frage des Verurteilten auf Bewährung trifft beim Richter ins Leere: „Bei Ihnen ist der Zug abgefahren.“ Der 39-Jährige erbat drei Tage Bedenkzeit.
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