„Krone“-Kommentar

Politik und ihre Nachdenkpausen

Tirol
16.11.2023 16:00

Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer hat dem Projekt MCI eine „Nachdenkpause“ verordnet. „Tiroler Krone“-Chefredakteur Claus Meinert analysiert dies in seinem Kommentar.

Wenn Politiker eine „Nachdenkpause“ ausrufen, sollte man hellhörig werden. Das klingt zwar auf Anhieb nach Besinnung, ist aber alles andere als das. Erfunden wurde diese politische Idiotie übrigens Anfang der 1990er-Jahre. Der damalige ÖVP-Obmann und später zum Landeshauptmann gekürte Wendelin Weingartner hatte touristischen Bereichen „Nachdenkpausen“ verordnet. Es ging um die Erweiterung von Skigebieten, Golfplatz- (die damals boomten) und Bettenstopp. Was heute, 30 Jahre später, in diesem Land los wäre bzw. eben nicht, hätten sich alle Denker und innovativen Kräfte den Nachdenkpausen hingegeben, kann jeder beurteilen.

Apropos selbst: Der Begriff Selbstständige setzt sich aus selbst und ständig zusammen. Da haben Pausen beim Nachdenken in den meisten Fällen wenig bis gar keinen Platz. Im Gegenteil: Aktuell gilt es mehr nachzudenken als einem aus Unternehmersicht vielleicht lieb ist. Etwa über Gehaltsforderungen seitens der Gewerkschaft, Mitarbeitermangel, Teuerung und wie man all dies stemmen kann. Da braucht es vermehrt Vorausdenken.

Nun hat LHStv. Georg Dornauer dem Projekt Management Center Innsbruck eine „Nachdenkpause“ verordnet. Diese hilft niemandem, außer dass die Kostenseite munter weiter steigen wird. Die Frage ist aber, was in den vergangenen Jahren in Bezug auf das MCI bei Planung, Kosten, Standort usw. gedacht wurde? Womöglich hat man es bis zum heutigen Zeitpunkt noch nie zu Ende gedacht.

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