Sie hat es schon wieder getan: Greta Thunberg hat die große Bühne missbraucht. 85.000 Menschen waren vergangenes Wochenende in Amsterdam gekommen, um für das Klima zu demonstrieren - und wurden unfreiwillig zu Komplizen von Thunbergs gefährlich einseitigen Ansichten im Nahost-Krieg gemacht, als sie abermals unreflektiert Partei für die Palästinenser ergriff.
Sie sehe nur schwarz oder weiß in der Klimakrise, erklärte Thunberg zu Beginn ihres Engagements, das liege auch an ihrem Asperger-Syndrom, über das sie offen sprach. Schwarz oder weiß - diese Radikalität mag förderlich gewesen sein, um die Dringlichkeit des Klimawandels zum weltweiten Thema zu machen. Und dieses Schwarz oder Weiß untermauerten Thunberg und die „Fridays For Future“-Bewegung mit wissenschaftlichen Fakten, mit aufklärerischem Denken jenseits politischer Ideologien. Rechts, links - das spielt für das Klima schließlich keine Rolle, es geht uns alle etwas an.
Doch nach und nach erhoben sich die Klimaaktivisten zu Rettern der globalen Gerechtigkeit - was gerecht ist, das bestimmen allerdings sie. Ein moralischer Größenwahn, der alles bisher erreichte nun so zentnerschwer überdeckt.
Es gibt kein Schwarz oder Weiß im Nahostkrieg, die vielen Grauschattierungen sind auch für Experten nur schwer zu fassen. Greta Thunberg maßt sich an, sich zu einer moralischen Instanz zu erheben - und sorgt damit nur für ein vergiftetes Klima auf dem Weg zu einer besseren Welt.
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