Zwei Grazer Lehrer sollen beim Überfall von Sturm-Fans auf einen mobilen GAK-Fanshop federführend dabei gewesen sein. Gegen einen von ihnen wird nun wegen eines eher seltenen Tatbestands ermittelt. Um solche Vorfälle künftig zu vermeiden, fand am Dienstag ein Sicherheitsgipfel statt.
Es war der Auftakt für eine brutale Nacht mit vielen Schlägereien. Vermummte Sturm-Fans überfielen im Stadion einen mobilen GAK-Fanshop. Beteilgt daran sollen auch zwei Lehrer eines renommierten Grazer Gymnasiums gewesen sein.
Gegen einen von ihnen - er stürzte in den Stadiongraben und verletzte sich - wird laut Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Bacher bereits wegen schwerer gemeinschaftlicher Gewalt ermittelt (Paragraf 274 Strafgesetzbuch). Darauf stehen Freiheitsstrafen von zwei bzw. drei Jahren (siehe Faktenbox). Die steirische Bildungsdirektion wird über diese Ermittlungen informiert.
Sicherheitsgipfel in Liebenau
Da der GAK in der zweiten Liga voll auf Aufstiegskurs ist, dürfte es im nächsten Herbst das nächste Derby geben - und viele weitere werden folgen. Vertreter der beiden Vereine, der Stadt, des Stadionmanagements, der Polizei: Sie alle sind sich einig, dass die brutalen Vorfälle von vergangenem Donnerstag sich nie mehr wiederholen sollen.
Am Dienstag trafen sie sich zu einem zweistündigen Sicherheitsgipfel in Liebenau. Es war ein „konstruktives Gespräch“, betonten danach alle Seiten. Konkrete Lösungen konnten aber natürlich nicht präsentiert werden. Ein Konzept für die Eingänge zum Stadion und für die Fansektoren soll erarbeitet werden, bauliche Maßnahmen werden notwendig sein - diese sollen „im Laufe der kommenden Monate“ realisiert werden, so KPÖ-Beteiligungsstadtrat Manfred Eber.
Fangruppen als heikles Thema
Eine Frage ist, wo die organisierten Fangruppen beheimatet sein werden. „Es braucht in Liebenau eine Lösung für beide Vereine, bis eine Zwei-Stadion-Variante in Graz auf dem Tisch liegt“, sagt GAK-Obmann Rene Ziesler zur „Krone“.
Er begrüßt, dass Sturm nun gegen der Schlägertrupp in den eigenen Fanreihen konsequent vorgehen will. Auch Eber sagt: „Es ist ein absolut richtiges Signal, dass der SK Sturm Stadionverbote verhängt und Mitgliedschaften entzieht.“
„Emotionen fehl am Platz“
Der Stadtrat mahnt aber auch die beiden Parteien: „Die äußerst emotional geführte Debatte rund um das Stadion sowie daraus resultierende, jedoch nicht rechtmäßige Besitzansprüche sind nicht zielführend und erzeugen Emotionen, die fehl am Platz sind.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.