Die als „Ewigkeitschemikalien“ bekannten PFAS-Verbindungen haben jede Menge vorteilhafte Eigenschaften – doch sie stehen auch im Verdacht, Schäden bei ungeborenen Kindern und Krebs zu verursachen. Bei stichprobenartigen Tests in 15 Kosmetikprodukten Konsumentenschützer der Arbeiterkammer Oberösterreich und die Organisation „Die Umweltberatung“ in 15 Kosmetikprodukten diese umstrittenen Substanzen nachgewiesen.
Fündig wurde man in Gesichtscremen, Gesichtsmasken und Schminksachen, teils auch namhafter Marken wie L’Oreal oder Biotherm. In einer Maske wurden insgesamt vier verschiedene PFAS-Verbindungen gefunden.
Chemikalien sind kaum abbaubar
Die Kosmetikindustrie setzt die Chemikalien, die u.a. auch in Beschichtungen von Regenjacken, Pfannen und Geschirr sowie in Feuerlöschern enthalten sind, wegen ihrer haut- und haarpflegenden Wirkung, ihrer Fähigkeit Fett mit Wasser zu verbinden und als Stabilisator ein. PFAS-Verbindungen seien aufgrund ihrer künstlichen Herstellung sehr widerstandsfähig gegen Hitze, Feuchtigkeit oder chemische Einflüsse und deswegen kaum abbaubar, so die Konsumentenschützer. Daher werden sie auch als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnen.
Sie würden das Risiko für Nieren- und Hodenkrebs steigern und ein zu geringes Geburtsgewicht bei Babys sowie Entwicklungsschäden bei ungeborenen Kindern verursachen, hieß es in einer Aussendung am Donnerstag. Die Substanzen werden nur sehr langsam ausgeschieden und reichern sich u.a. auch in der Muttermilch an. Die europäische Chemikalienagentur ECHA hat verschiedene Untergruppen von PFAS als vermutlich krebserregend und reproduktionstoxisch eingestuft.
App kann helfen, PFAS in Produkten aufzuspüren
Die AK und die Umweltberatung weisen darauf hin, dass PFAS-Substanzen etwa bei einer Untersuchung von österreichischen Schulkindern 2020 im Urin nachgewiesen worden seien, ebenso an mehr als einem Viertel aller in Österreich untersuchten Grundwasser-Messstellen. Empfohlen wird, auf das Österreichische Umweltzeichen oder das EU-Ecolabel auf Kosmetikprodukten zu achten und vorsichtig zu sein, wenn das Wort „Fluor“ auf der Liste der Inhaltsstoffe steht. Hilfe kann die App „ToxFox“ bieten, mit der man die Produkte im Geschäft scannen und prüfen kann.
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