Hamas und Israel

Obama zum Nahen Osten: „Niemand hat saubere Hände“

Ausland
07.11.2023 10:57

Der frühere US-Präsident Barack Obama findet nicht nur den Hamas-Terror „unerträglich“, sondern auch das Leid der Palästinenser. In einem Podcast-Interview erklärte der Parteifreund des amtierenden Präsidenten Joe Biden am Wochenende, dass im Nahostkonflikt „niemand saubere Hände“ habe.

Natürlich sei die Terrorwelle der Hamas durch nichts zu rechtfertigen. Aber was auch wahr sei, sei die Tatsache, dass die Okkupation und das, was mit den Palästinensern passiere, „unerträglich“ sei. Denn „es sterben jetzt Menschen, die überhaupt nichts mit den Taten der Hamas zu tun haben“, so Obama. Der 62-Jährige wies auch auf andere „Wahrheiten“ hin, wie zum Beispiel auf die „Geschichte des jüdischen Volkes“ und den Antisemitismus, der derzeit wieder weltweit zu wachsen scheint. Man müsse aber die Komplexität dieses Konflikts anerkennen und sich nicht bloß durch die eigene Entrüstung fesseln lassen.

„Wir sind alle Komplizen“
Obama appellierte in seinem Beitrag auch an die US-Bevölkerung, sich nicht nur mit Gleichgesinnten zu unterhalten, sondern auch mit jenen zu diskutieren, die konträre Ansichten hätten. Beide Seiten zu verstehen, könnte helfen, den Konflikt zu lösen. In diesem Zusammenhang müsse man auch anerkennen, dass „niemand saubere Hände“ habe. „Wir alle sind in irgendeiner Art und Weise Komplizen“, so der Ex-Präsident, der betonte, dass er sich seit dem jüngsten Aufflammen der Gewalt andauernd frage, was er als Präsident noch hätte tun können, um einer Lösung des Konflikts zwischen Palästinensern und Israelis näherzukommen.

Obamas Position weicht durchaus von jener der Biden-Regierung ab, die seit dem 7. Oktober, als Hunderte Kämpfer der radikalislamischen Terrorgruppe Hamas in mehrere Ortschaften und bei einem Musikfestival wahllos Gräueltaten vor allem an Zivilisten verübten und nach israelischen Angaben 1400 Menschen töteten, Israels Krieg im Gazastreifen unterstützt und die Schuld zu 100 Prozent bei der Hamas sieht. Allerdings wird nunmehr auch der Druck auf die israelische Regierung erhöht, die Zivilbevölkerung mehr zu schützen und humanitäre Pausen zu machen.

Auch andere Demokraten kritisieren Biden
Weniger prominente demokratische Politiker haben in den vergangenen Tagen ebenfalls Kritik an der Israel-Politik Bidens geübt. Da ist schon einmal die Rede von einer „Genozid-Unterstützung“. „Es ist an der Zeit, dass die Freunde Israels erkennen, dass der derzeitige Kurs ein inakzeptables Ausmaß an zivilem Leid erreicht hat. Es scheint auch nicht geeignet zu sein, das Ziel zu erreichen, die Hamas zu zerstören“, postete der demokratische Senator Chris Murphy auf X (vormals Twitter).

Knapper Kommentar aus dem Weißen Haus
Im Weißen Haus kommentierte man die Aussagen Obamas gegenüber US-Medien mit folgenden knappen Worten: „Wir überlassen es dem Team des ehemaligen Präsidenten, sich zu den Ausführungen zu äußern.“ Obama habe aber auf die „komplexe Geschichte“ hingewiesen.

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