Neues Konzept

Wenn schon für das Einkaufen Geld verlangt wird

Edelgreißler Herwig Ertl aus Kötschach-Mauthen bietet seinen Kunden ab sofort als „Personal Shopper“ ein nachhaltiges Erlebnis. Das Einkaufen selbst wird dadurch jedoch auch verrechnet. Was steckt dahinter?

Die Edelgreißlerei von Herwig Ertl ist wohl der erste Lebensmittelladen in Österreich, der fürs Einkaufen allein Geld verlangt. „Lange habe ich darüber nachgedacht, ob ich diesen Schritt wagen sollte, nun setze ich die Idee mit einem besonderen Konzept um“, so Ertl, der den Kunden dabei als „Personal-Shopper“ rund zwei Stunden zur Seite steht, mit ihnen nicht nur Produkte verkostet, sondern ihnen auch die Geschichten hinter den Lebensmitteln vom Burgenland bis in den Piemont erzählt.

Modetrend als Vorbild
„Warum soll das, was in der Mode trendig ist, nicht auch für Delikatessen gelten? Dort gibt es schon lange professionelle Einkaufsbegleiter. Mein Ziel ist außerdem, dass ich dadurch ein Bewusstsein für die Nachhaltigkeit und einen Mehrwert für Käufer und Verkäufer schaffe“, sagt der Slow Food-Botschafter: „Einkaufen wird so zum Erlebnis. Danach hat man nicht nur die richtigen Lebensmittel im Korb, sondern man ist auch vollgepackt mit erstaunlichen Fakten und Inspiration - ähnlich wie bei einem Kochkurs.“

Elisabeth Gailer genießt den Einkauf bei Edelgreißler Herwig Ertl.(Bild: Ertl)

Betrieb sorgt seit 90 Jahren für Genuss
Auf 90 Jahre blickt die Edelgreißlerei bereits zurück, das Familienunternehmen mit sieben Mitarbeitern ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt und gilt auch als Hotspot für Lebensfreude und genussvoller Energie. Der beste Beweis dafür sind die Seniorchefs, Christine und Gerald Ertl, die auch mit gut 80 Jahren noch tagtäglich ihre Begeisterung an Kunden weitergeben. 

Zwei Stunden „Personal Shopping" um 35 Euro
 Das rund zweistündige Einkaufserlebnis mit dem Edelgreißler kostet übrigens 35 Euro (exkl. Produkte) und ist direkt bei ihm buchbar. Ertl: „Ich sehe das Angebot auch als Balsam für die Seele - für den Kunden sowie für mich selbst. Denn anstatt stressig eine Einkaufsliste abzuarbeiten, nehmen wir uns gemeinsam Zeit, um zu entschleunigen,  und wir tauchen ein in die Welt der Nachhaltigkeit inmitten der ersten Slow Food Travel Region der Welt!“