Kitt der Gesellschaft

Grandiose Galanacht mit Tiroler Herzensmenschen

Tirol
04.11.2023 18:00

Eigentlich müsste man sie täglich vor den Vorhang holen, die vielen Freiwilligen in Tirols Vereinen. Doch da das unmöglich ist, haben wir sie mit unserer „Krone“- Herzensmensch-Gala nun in den Mittelpunkt gestellt. Auch die Politik nutzte die Gelegenheit, um Danke zu sagen.

„Herzlichen Dank für diese Initiative“, sagte LH Anton Mattle, als er die Bühne der „Tiroler Krone“-Herzensmensch-Gala betrat. Wochenlang haben wir unter der Leitung von Marketingchef Marco Regensburger zusammen mit der FH Kufstein Tirol nach Tirols Herzensmenschen gesucht, um sie zu würdigen und ihnen einen unvergesslichen Abend zu bereiten. Und das ist auch gelungen – der Festsaal der Villa Blanka war Freitagabend mit musikalischer Begleitung von Flo’s Jazz Casino und bester Kulinarik mit Herzensmenschen gefüllt.

Chefredakteur Meinert bringt Idee nach Tirol
„Im Prinzip kann man jedem eine Krone aufsetzen“, spielte Mattle auf den Namen unserer Zeitung an und blickte ins Publikum auf all „unsere Engel“, wie Chefredakteur Claus Meinert in seiner emotionalen Rede unsere Gäste ganz richtig benannte. „Die Leute, die neben ihrem Brotberuf noch eine Passion, eine Leidenschaft haben, werden so gewürdigt und kommen auf die Bühne und in die Zeitung“, lobt Mattle das Projekt. „Dass Chefredakteur Claus Meinert diese Idee nach Tirol gebracht hat, passt wunderbar, denn es braucht diesen öffentlichen Dank!“

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Weil wir Menschen haben, die mit Herzblut für andere arbeiten - darum geht es uns in Tirol so gut!

Franz Hitzl

Menschen, die mit ganzem Herzblut für andere da sind
„Vergelt’s Gott, sehr geehrte zu Ehrende“, bedankte sich Jury-Mitglied Franz Hitzl vom Traditionsforum Tirol bei unseren Herzensmenschen. Er weiß um die Bedeutung des Ehrenamtes – auch, aber nicht nur, im Zusammenhang mit den Traditionsvereinen: „Ehrenamt ist so wichtig, besonders auch in den Dörfern! Weil wir Menschen haben, die mit Herzblut für andere arbeiten – darum geht es uns in Tirol so gut! Jeder, der sich engagiert, sollte den ersten Preis bekommen! Ohne Ehrenamtliche wären wir um vieles ärmer!“

„Steht am nächsten Tag auf und macht weiter!“
Jurymitglied Sportlerin Jasmin Plank erzählte auf die Frage von Moderatorin Sabrina Engl, wer ihre Herzensmenschen sind: „Die Bergrettung. Als ich einen Alpinunfall 2018 hatte, haben sie mir geholfen und mich ins Tal gebracht – und das in ihrer Freizeit. Dafür bin ich ihnen unsagbar dankbar.“ Und woher hat die Sportlerin ihren Kampfgeist? „Von meinem Papa. Er hatte eine schwere Krebserkrankung, die Ärzte gaben ihm noch ein halbes Jahr. Aber er gab nicht auf, er wollte nicht sterben. Heute ist er 15 Jahre krebsfrei.“ Ihr Tipp, wenn man einmal keine Kraft und Motivation aufbringen kann: „Legt euch ins Bett und heult eine Runde. Aber steht am nächsten Tag wieder auf und macht weiter!“ So wie unsere Herzensmenschen Tag für Tag!

Man ist nie zu jung, um großes Herz und Engagement zu beweisen
Man kann nicht zu jung sein, um ein Herzensmensch zu sein - das beweist unser erst neunjähriger Gewinner in der Kategorie U25 Matteo Klingenschmid, der sich in diversen Vereinen engagiert. „Er bringt gute Laune in seine Umgebung und verbindet somit Generationen im Verein. Noch dazu ist es ihm wichtig, dass jeder gleich behandelt wird, egal welches Alter und welches Können“, hörten wir aus seinem Umfeld. Dem stehen unsere beiden anderen Gewinner in dieser Kategorie um nichts nach: Lara Heinz ist mit Leib und Seele Jugendbetreuerin bei der Feuerwehr Mayrhofen und Noah Jenewein engagiert sich, seit er 13 Jahre ist beim Roten Kreuz. Ihnen winken je zwei Tickets für das Hahnenkammrennen inklusive Eintritt in unser „Krone“-Haus.

Von kostenloser Nachhilfe ... 
Strahlende Sieger gab es nicht nur in der Kategorie der unter 25-Jährigen, sondern auch bei den Einzelpersonen. Zehn Herzensmenschen freuen sich über einen Einkaufsgutschein von jeweils 1000 Euro. Vor den Vorhang bzw. auf die Bühne geholt wurden Carla Kolb-Pederzolli, Helmut Zander, Cilli Huter, Gerhard Spielvogel, Jutta Obergmeiner, Christiane Hölzl, Romed Giner, Gregor Gabl, Hannes Moser und Claudia Lackner. Carla Kolb-Pederzolli ist seit 25 Jahren bei der Frauenselbsthilfe nach Krebs für Tirol im Einsatz und unterstützt andere, auch wenn es ihr selbst ab und zu nicht gut geht. „Ich bin damals als Betroffene dazugekommen und dann in die Fußstapfen der Obfrau getreten.“ Helmut Zander gründete 2009 einen Verein, der kostenlose Nachhilfe anbietet. Mehr als 100 Freiwillige konnte er dafür schon gewinnen. Cilli Huter ist im Hospiz Team tätig und begleitet zahlreiche alte Menschen auf ihrem letzten Weg. „Ich backe ihnen auch jede Woche einen Kuchen und stelle ihn vor die Haustüre“, sagt die Pitztalerin.

...bis hin zur Seelsorge
Gerhard Spielvogel wurde vom Couch-Potato zum Fitness- und Lauftrainer. Mit seinen selbst veranstalteten Community-Runs unterstützt er soziale Projekte wie beispielsweise die Herzkinder Österreich. Jutta Obergmeiner ist pensionierte Volksschullehrerin. Anstatt sich auszuruhen, unterrichtet sie freiwillig beim vom Roten Kreuz Kufstein betriebenen Lernhaus für schwache Schüler. Christiane Hölzl ist seit 2008 im Ausschuss der Bäuerinnen und seit 2014 Ortsbäuerin in der Kelchsau. Trotz der Diagnose Brustkrebs legte sie ihr Amt nicht nieder, sondern engagierte sich weiterhin. Romed Giner setzt sich als Obmann des Sozialverein Thaur täglich für die Bevölkerung ein und hat zudem das Projekt Nachbarschaftshilfe ins Leben gerufen. Gregor Gabl ist bei nahezu allen Vereinen, die es in Wald im Pitztal gibt, aktiv. Auch nach seinem Umzug nach Roppen hält er diesen nach wie vor die Treue. Hannes Moser ist als Diakon und Seelsorger für seine Mitmenschen immer da und hilft bei jedem erdenklichen Problem mit einem Lächeln. Und Claudia Lackner hat sich in ihrer Funktion als Chorleiterin in das Herz ihrer Mitmenschen gesungen.

Tiroler Vereine mit großen Herzen
Sage und schreibe 230 Vereine wurden von den Leserinnen und Lesern nominiert. Da hatte es die Jury wahrlich nicht leicht. Schlussendlich durften sich drei über ein Preisgeld von 5000, 3500 und 1500 Euro freuen. Ganz oben auf dem Podest landete die Arche Herzensbrücken. Der Verein ermöglicht Eltern und Geschwistern von schwerkranken Kindern eine Auszeit. Während sich ausgebildete Pflegekräfte um das erkrankte Kind kümmern, schaut ein ehrenamtliches Team auf Bruder und Schwester, wodurch die Eltern die wertvolle Paarzeit genießen können. „Wir sorgen für ein Stück Normalität. Wenn die Leute am Ende sagen, dass sie wieder kommen möchten, ist das das schönste Geschenk“, meinen die beiden Vorstandsmitglieder Herbert Fuchs und Carola Mitteregger.

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Im Prinzip kann man jedem eine Krone aufsetzen.

Anton Mattle

Platz zwei für die Bergrettung Scheffau-Söllandl
Auf dem zweiten Platz landete die Bergrettung Scheffau-Söllandl. „Zu 99,9 Prozent sind die Personen, die wir retten, im Anschluss sehr dankbar. Diese Dankbarkeit ist es, die uns jeden Tag motiviert, zu helfen“, erklärt Ortsstellenleiter Christian Treichl. Für eine Anerkennung der „oft übermenschlichen Leistungen“ der Bergretter stark gemacht hat sich übrigens Gerta Grander-Eppensteiner, deren 2010 verstorbener Mann 40 Jahre lang Mitglied war. Als dritter auf das Podest schaffte es das Soccer Team. Der 2004 gegründete Verein ist der Überzeugung, dass sich Sport, Netzwerken und das soziale Engagement verbinden lassen. „Es ist unglaublich, was dieser Verein für ,Help for Kids’ leistet“, sagen die Eltern der kleinen Leonie, die an der Mondscheinkrankheit leidet, „wir haben es selbst erlebt, was sie alles für Leonie unternommen haben, um uns einen Umbau zu ermöglichen.“

„Krone“-Kommentar: Vielen Dank euch Herzensmenschen
Kennen Sie das Gefühl, wenn man einen Raum betritt und sich denkt: Wow, beeindruckend! Genau dieses Wow-Gefühl hatte ich am Freitagabend. Erlebt beim Betreten der Räumlichkeiten auf der Villa Blanka in Innsbruck. Dort, wo die erste „Krone“-Herzensmensch-Gala über die Bühne ging. Sich mitten in einem Meer von Herzensmenschen zu befinden, das war ein großartiges Erlebnis, war richtig wohltuend. Vor allem in Zeiten wie diesen, wo wir nahezu jeden Tag aufs Neue von übelsten Gräueltaten und sonstigem Wahnsinn hören. Von für einen normalen Bürger mit Herz unvorstellbaren, nicht nachvollziehbaren Vorgängen.

Da tat es richtig gut, auf Menschen zu treffen, die das Herz am rechten Fleck haben. Sich mit ihnen zu unterhalten. Frauen, Männer, Jugendliche, die Zufriedenheit ausstrahlen, obwohl sie nicht Millionen am Konto haben. Die mit Werten ausgestattet sind, die in der heutigen Zeit leider oftmals verloren gegangen sind. Mit Werten, die man auch mit noch so viel Geld nicht „kaufen“ kann. Und so war es ein Abend voller Emotion, Dankbarkeit und Demütigkeit. Gegenüber diesen Menschen. Diesen Vorbildern für die Gesellschaft, die sich für andere engagieren, oft nur für ein einfaches Danke. Wir, die „Kronen Zeitung“ haben an diesem Abend einige dieser „Gesellschaftsengel“ vor den Vorhang geholt, ihnen laut und aufrichtig Danke gesagt. Und wir werden das im kommenden Jahr wieder tun. Aber nicht nur, weil es einem selbst sehr guttut.

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