Ursprung geklärt

Madagaskar wurde von schiffbrüchigen Tieren besiedelt

Wissenschaft
20.03.2012 14:30
Madagaskar ist bevölkert von Mini-Chamäleons und Riesenschlangen, von Giftfröschen und Lemuren: Zahlreiche dieser Arten kommen nur auf der Insel vor der Südostküste Afrikas vor. Warum das so ist, hat jetzt ein internationales Forscherteam herausgefunden. Demnach sind die Urahnen der meisten Tiere vor Millionen Jahren auf dem Eiland gestrandet.

Die Vorfahren der meisten Arten seien vor rund 60 bis 70 Millionen Jahren aus Afrika auf schwimmenden Baumstämmen an die Küste Madagaskars gespült worden, erklärte Miguel Vences von der Technischen Universität Braunschweig. Er gehört zu den Forschern, die jetzt mittels genetischer Analysen den Ursprung der einzigartigen Tierwelt Madagaskars entschlüsselt hat.

"Seit 15 Millionen Jahren kamen kaum noch neue Tiergruppen über das Meer nach Madagaskar, sodass die Tierwelt Madagaskars in fast völliger Isolation ihre heutigen Spezialisierungen entwickeln konnte", erklärte der Zoologe Vences. Hintergrund sei, dass sich die Winde gedreht hätten, schreiben die Wissenschaftler, die die Ergebnisse ihrer Studie im Fachjournal "PNAS“ veröffentlicht haben.

Mensch kam erst vor 2.000 Jahren
Der Mensch besiedelte erst vor etwa 2.000 Jahren die Insel. In dieser vergleichsweise kurzen Zeit rottete er Riesenschildkröten, Riesenlemuren und Riesenvögel aus. Viele andere Tierarten seien vom Aussterben bedroht, berichteten die Forscher.

Erst vor rund fünf Wochen hatten Forscher das kleinste Chamäleon der Welt auf Madagaskar entdeckt (Bericht in der Infobox). Sein Körper misst bis zu 16 Millimeter, mit Schwanz sind es bis zu 29 Millimeter.

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