Russland befiehlt:

Morde von Kriegsrückkehrern dürfen nicht in Medien

Ausland
27.10.2023 06:23

Immer häufiger wird gemeldet, dass Rückkehrer aus der Ukraine in Russland unschuldige Menschen ermorden. Manche der dokumentierten Taten sind an Grausamkeit nicht zu überbieten. Nun sorgt ein neuer Fall für Aufruhr: Ein russischer Nationalgardist hat einen Monat nach Beendigung seines Einsatzes an der Front seine Ehefrau umgebracht. Um Panik in der russischen Gesellschaft entgegenzuwirken, überlegt sich der Kreml mittlerweile Schritte.

In der Region Altai in Russland ist es schon wieder passiert - eine unschuldige Frau wurde Opfer einer schrecklichen Attacke in ihren eigenen vier Wänden. Der Täter: ihr Ehemann Konstantin Tabakajew. Dieser sei vor einem Monat von der sogenannten „Militärischen Spezialoperation“ zurückgekehrt, wie die Agentur „Regnum“ unter Berufung auf einen Informanten berichtet.

Tabakajew sei Sanitäter bei der OMON, dem Großverband der russischen Nationalgarde, gewesen und habe den Rang des Unterleutnants innegehabt. Die OMON ist unter anderem aufgrund zahlreicher brutaler Niederschlagungen von Protestaktionen in Russland auch immer wieder von deutschsprachigen Medienhäusern erwähnt worden.

Vier Monate Krieg
Von Juni bis September hat Tabakajew laut den Angaben in der Ukraine gekämpft. Einen Monat vor dem Einsatz habe er die 30-jährige Jekaterina geheiratet. Laut Jekaterinas Mutter sei die junge Frau ab Montag, 23. Oktober telefonisch nicht mehr erreichbar gewesen. Aus Sorge habe sich die Mutter zu der Wohnung begeben, wo Jekaterina mit ihrem Mann lebte. Dort habe sie die leblosen Körper von Konstantin und Jekaterina vorgefunden und die Polizei alarmiert.

Auf diesem Foto sind Konstantin Tabakajew und Jekaterina Tabakajewa zu sehen:

Die Verstorbene habe Anzeichen einer „mechanischen Einwirkung“ aufgewiesen, schilderte ein Gesprächspartner gegenüber der Agentur. Die Nachbarn führten demnach an, dass sie seit der Früh Schreie aus der Wohnung vernommen hätten und das Paar sehr laut gestritten habe. Später sei es wieder still geworden. Die Polizei habe niemand alarmiert.

Bevölkerung soll noch mehr belogen werden
Um die Bevölkerung ruhig zu halten, will der Kreml nun Verbrechen dieser Art nicht mehr durch Medienhäuser beleuchten lassen, vermeldet das russischsprachige Exilmedium Medusa unter Berufung auf Insider. Die russische Präsidialverwaltung sei angewiesen worden, dass fortan keine Verbrechen von Kriegsrückkehrern an die Öffentlichkeit gelangen dürften. Früher habe es keine Vorgaben solcher Art gegeben.

Ziel sei es, dass die zurückgekehrten Soldaten nicht als potenzielle Verbrecher wahrgenommen werden dürften und die Bevölkerung keine Angst vor ihnen haben solle. „Echte patriotische Journalisten“ hätten das schon früher verstanden. Willkommen seien „positive Nachrichten“ von Kriegsrückkehrern wie etwa, dass ein Rückkehrer seine Ehefrau mit einem Blumenstrauß überrascht habe, so der Tenor.

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