Tödlicher Sturz

Der Skicross-Zirkus trauert um Nick Zoricic

Sport
11.03.2012 15:47
Der Skicross-Zirkus trauert um den am Samstag beim Weltcupfinale in Grindelwald in der Schweiz tödlich verunglückten Nick Zoricic. Praktisch die gesamte Skicross-Familie fuhr am Sonntag in Jeans nochmals den Kurs ab, weil der 1983 geborene Kanadier mit bosnischen Wurzeln sein erstes Rennen in diesen Hosen bestritten hatte.

Im Ziel gab es Blumen, ein Bild sowie zwei von Kerzen gesäumte Kondolenztafeln. Das kanadische Team bedankte sich für die Anteilnahme. Auch das ÖSV-Team beteiligte sich an der Trauerfeier für den Sportler, der nur 29 Jahre alt wurde. Die Freestyle-Szene und schon wieder das kanadische Team des österreichischen Verbandspräsidenten Max Gartner trauern damit nur zwei Monate nach dem ebenfalls tödlich verlaufenen Trainingssturz von Sarah Burke neuerlich um ein Mitglied.

Zoricic hatte am Samstag im vierten Achtelfinallauf eine finale Attacke beim Zielsprung gestartet, war dabei aber zu weit nach rechts gekommen. Die Strecke war gegenüber dem Vortag deutlich schneller geworden, die Sprünge gingen daher extrem weit. Zoricic prallte nach der Landung ungebremst in einen Fangzaun, überschlug sich mehrmals und blieb anschließend regungslos liegen. Nach Wiederbelebungsversuchen und dem Helikoptertransport ins Krankenhaus Interlaken wurde Zoricic wegen eines schweren Neurotraumas um 12.35 Uhr für tot erklärt.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Veranstalter sagten danach alle restlichen Bewerbe ab. Die Staatsanwaltschaft hat wie bei solchen Vorfällen üblich Ermittlungen eingeleitet. Es gilt zu klären, ob es sich um einen reinen Fahrfehler gehandelt hat oder ob auch organisatorische Mängel vorgelegen sind. Für FIS-Generalsekretärin Sarah Lewis war das "eine ganz normale Prozedur". Auf dem Prüfstand steht aber wohl die gesamte Sportart an sich.

Weltcup-Gesamtsiege für Flisar und Thompson
Der Slowene Filip Flisar bzw. die Kanadierin Marielle Thompson haben sich nach dem Todessturz die Weltcup-Gesamtsiege gesichert. Gewertet wurde nur die Qualifikation, dadurch überholte Qualisieger Flisar noch zwei Konkurrenten und gewann vor Brady Leman (CAN). Thompson war schon vorher in Führung gelegen.

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(Bild: KMM)



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