Pipeline-Schaden
Warten auf finale Beweise: Sabotage steht im Raum
Im Vorfall um die beschädigte Erdgas-Pipeline zwischen Finnland und Estland ist laut Ermittlungen von möglicher Sabotage die Rede. Bevor man sich allerdings in Schuldzuweisungen versucht, wolle man aber noch weitere Beweise abwarten, hieß es am Dienstag.
Nach wie vor scheint gesichert, dass die Beschädigung durch äußere Einwirkung entstanden ist. Laut Angaben der Ermittler könnte es sich um Sabotage handeln. „Alles, was wir sagen können, ist, dass es eine äußere Kraft war“, sagte der finnische Umweltminister Kai Mykkänen am Dienstag über die Schäden an der Pipeline.
Zuvor hatte bereits der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur von schwerer Gewalteinwirkung und „mechanischer Zerstörung“ gesprochen. Seismologen verzeichneten zum Zeitpunkt der Beschädigung Anzeichen für eine mögliche Explosion in der Nähe der Leitung.
Putin wischt mögliche Beteiligung vom Tisch
Internationale Beobachter erinnert der Vorfall an die Sprengung der Nord-Stream-Pipeline. Immer wieder werden Spekulationen laut, dass Russland dahinterstecken könnte. Präsident Wladimir Putin will davon aber nichts wissen. Derlei „Erklärungen werden nur getätigt, um den Terroranschlag, der vom Westen auf Nord Stream verübt wurde, zu vertuschen“, sagte er vergangene Woche.
Angesprochen auf eine russische Spur in dem Fall sprach Putin von „absolutem Blödsinn“. Er habe nicht einmal von der Existenz von Balticconnector gewusst. Zudem sei die Pipeline klein „und nicht so geschützt wie unsere Nord Stream, daher kann das alles Mögliche sein, technische (Schäden), vielleicht ein Erdbeben“, sagte er.
Plötzlicher Druckabfall legte Leitung still
Die 77 Kilometer lange Pipeline Balticconnector verbindet Inkoo in Finnland und Paldiski in Estland. Sie führt durch den Finnischen Meerbusen, einen Teil der Ostsee, der bis in russische Hoheitsgewässer reicht. Der Betreiber verzeichnete am 8. Oktober einen plötzlichen Druckabfall und legte die Leitung still.
Die finnische Energie-Gesellschaft Gasgrid erklärte inzwischen, es könnte Monate dauern, die Schäden zu beheben. Den zuständigen Betreibern zufolge kann der Erdgas-Bedarf in beiden Staaten aus anderen Quellen gedeckt werden, auch im Winter.







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