Viele Vorhaben

Landesregierung schnürt ein neues Wohnpaket

Vorarlberg
16.10.2023 19:05

Zwölf Punkte umfasst das durchaus ambitionierte Vorhaben. Vorgesehen ist unter anderem ein Sonderwohnbauprogramm mit 300 Wohnungen zu 550 Euro Miete pro Monat.

Die Herausforderungen sind nicht kleiner geworden - Inflation, hohe Zinsen sowie ständig steigende Wohn- und Baukosten erschweren das Leben von Mietern und Häuslbauern. Nicht neu sind die Lösungsvorschläge der Landesregierung, deren Mitglieder unter anderem auf ein weiteres Sonderwohnbauprogramm setzen. „Wohnen 500“ war gestern, „Wohnen 550“ ist heute - und so soll in Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Wohnbauträger Vogewosi in den kommenden drei Jahren 300 Wohnungen in Holzmodul-Bauweise entstehen, die für 550 Euro Monatsmiete zu haben sind.

„Es wird sich dabei um einheitliche Zwei-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von 50 Quadratmeter handeln“, erklärte Wallner. Als Mieter vorgesehen sind nicht nur junge Menschen, sondern auch Alleinerziehende oder Ältere, die die Kriterien für eine gemeinnützige Wohnung erfüllen. Begrenzt ist die Mietdauer. Die „Wohnen 550“-Bleibe darf für maximal zehn Jahre gemietet werden.

Um die Bau- und Betriebskosten gering zu halten, wird es keine Tiefgarage, Unterkellerung oder Lift geben. Dennoch wird Finanzreferent Markus Wallner tief in die Tasche greifen müssen und 36 Millionen Euro in Form von Darlehen sowie 6,5 Millionen Euro als verlorenen Zuschuss berappen müssen.

Wohnbauförderung mit attraktiven Zinsen

Ebenso in den Vordergrund rückte Wallner die überarbeitete Wohnbauförderung. „Die Bürger profitierten etwa von erhöhten Einkommensgrenzen und von gesteigertem Volumen“, erläuterte der Landeshauptmann. So könne etwa eine Familie mit zwei Kindern beim erstmaligen Wohnungskauf nun ein Darlehen in Höhe von 150.000 Euro zu einem Fixzinssatz von 1,25 Prozent auf 35 Jahre erhalten. Möglich sei auch eine gestaffelte Rückzahlung.

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). (Bild: mathis.studio)
Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP).

„Ohne Wohnbau-Darlehen kommt wenig in Schwung“, sagte Wallner. Würde zudem auch die KIM-Verordnung angepasst, die Banken verschärfte Kreditvergaberichtlinien vorgibt, könnte sich einiges bewegen. „Die Verordnung schafft Bedingungen, die Eigentum fast nicht mehr möglich machen“, kritisierte der Landeshauptmann. Ins gleiche Horn stieß ÖVP-Landesrat Marco Tittler, der sich neben einer Lockerung der KIM-Verordnung auch eine Diskussion über eine Wohnbauinvestitionsbank des Bundes wünscht.

Landesrat Daniel Zadra (Grüne). (Bild: Grüne Vorarlberg)
Landesrat Daniel Zadra (Grüne).

Landesrat Daniel Zadra (Grüne) verwies auf eine Sanierungsoffensive im gemeinnützigen Wohnbau. Von 22.000 Wohnungen werde noch die Hälfte mit Öl oder Gas beheizt - das aber soll bald der Vergangenheit angehören. Noch in diesem Jahr soll zudem der seit Jahren angekündigte Bodenfonds aus der Taufe gehoben werden. „Zunächst werde der Bodenfonds gemeinsam mit den Gemeinden mit drei bis fünf Pilotprojekten lanciert werden“, erklärte Zadra.

Weitere Punkte des Wohnpakets betreffen den Bau eines Studierendenwohnheims im Umfeld der Fachhochschule Vorarlberg in Dornbirn (80 Plätze, Baubeginn 2024) und auch ein neues Mietkauf-Modell soll eingeführt werden.

Unzufriedenheit bei NEOS und Sozialdemokraten

Bei den Oppositionsparteien kam das Paket nicht allzu gut an. „Wohnen 550“ sei wie alter Wein in neuen Schläuchen, befand Mario Leiter (SPÖ). Allerdings sei der Wein während der „Lagerung“ deutlich schlechter geworden. „Im Regierungsprogramm waren die geplanten Wohnungen noch 65 Quadratmeter groß, hatten 3 Zimmer und haben nur 500 Euro gekostet.“

NEOS-Wohnbausprecherin Fabienne Lackner begrüßte das „Erwachen der Landesregierung aus dem Dornröschenschlaf“, vermisste aber den Fokus auf den Ersterwerb von Eigentum bei jungen Menschen.

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