Bis die Befreier kamen

Geisel hielt Terroristen mit Kaffee und Keksen hin

Ausland
09.10.2023 16:32

Ein Ehepaar wurde in der südisraelischen Stadt Ofakim von bewaffneten Angreifern aus dem Gazastreifen festgehalten. Erst nach 15 Stunden stürmten Sicherheitskräfte die Wohnung und befreiten David und Rachel. Ihr Überleben verdanken die beiden auch der Geistesgegenwart der Frau, die ihnen Zeit erkaufte, indem sie den Terroristen Kaffee und Kekse anbot.

Im Zuge des großangelegten Angriffs der Hamas Samstagfrüh kletterten fünf Bewaffnete durch ein Fenster in die Wohnung der beiden Israelis und nahmen sie als Geiseln. „Sie kamen, um zu töten“, erklärte Ehemann David gegenüber dem israelischen TV-Sender „Reshet 13“. Die Terroristen hätten ihn und seine Frau Rachel nicht geschlagen, aber ihnen gesagt, sie würden „Märtyrer“ werden.

Zuerst Feuergefecht, dann Verhandlungen
„Ich sagte zu meinem Mann: ‚Wenn wir sterben, dann zusammen‘“, sagte Rachel gegenüber dem Sender. Als israelische Sicherheitskräfte am Samstag in Ofakim eintrafen, kam es zu einem Feuergefecht. Ein palästinensischer Kämpfer wurde dabei erschossen.
Zunächst wollten die israelischen Einheiten eine Handgranate in das Gebäude werfen, um die Terroristen zu töten. Als klar wurde, dass das Ehepaar noch lebte, wurde stattdessen mit Verhandlungen gestartet.

Die Bewaffneten forderten Wasser und Lebensmittel sowie Verbandszeug für einen der Männer, der zuvor verletzt worden war. Zudem verlangten sie ein Mobiltelefon, diese Forderung sei aber abgelehnt worden, so Polizei-Chefinspektor Arkadi Schuster laut den „Times of Israel“.

„Meine Frau hat sie verrückt gemacht“
„Ich merkte, dass sie wütend wurden“, erzählte Rachel gegenüber „Reshet 13“. „Ich fragte, sie, ob sie hungrig sind, und brachte ihnen Kaffee und Kekse.“ Seine Frau habe die Terroristen „
verrückt gemacht“, sagte ihr Mann David mit einem Lächeln. „Sie hat immer wieder gefragt, ob sie noch etwas wollen.“

Während seine Frau drinnen die Terroristen hinhielt, die sogar anfingen, israelische Popsongs zu singen, bereiteten die Sicherheitskräfte draußen einen Befreiungsversuch vor. Unter den Polizisten war auch Evyatar, einer der Söhne von David und Rachel. Er lieferte mit der genauen Beschreibung der Wohnung wertvolle Informationen.

Handgranate über den Kopf gehalten
Während sich die Verhandlungen hinzogen, kam es zu brenzligen Momenten: Einer der Terroristen hielt eine Handgranate, aus der er den Sicherungsstift entfernt hatte, über ihren Kopf. Als die Bewaffneten merkten, dass Rachel der Polizei durch eine Geste ihre Anzahl verraten hatte, schüchterten die Männer sie weiter ein.

In der Nacht auf Sonntag stürmten die Sicherheitskräfte schließlich die Wohnung: Sie stiegen über eine Luke im Badezimmer ein, von denen ihnen der Polizistensohn der beiden Israelis erzählt hatte. Das Ehepaar wurde aus der Hand der Geiselnehmer befreit. Bei dem Feuergefecht kamen die beiden mit leichten Verletzungen davon. „Wir waren sehr nahe bei den Terroristen, aber wir wurden gerettet“, erzählte Rachel. „Ich danke Gott, dass ich am Leben bin, ich konnte es nicht glauben!“

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