Bereits verurteilt

Haftuntauglicher Mann fädelte brutalen Raub ein

Steiermark
04.10.2023 06:00

Der Drahtzieher (57) der brutalen Home Invasion von Stattegg (Steiermark) wurde schon einmal zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. In Haft musste er allerdings wegen psychischer Probleme nicht. Stattdessen nutzte er die Zeit und führte sein Opfer hinters Licht. 

Ein Aufsehen erregender Prozess ging kürzlich am Landesgericht für Strafsachen in Graz über die Bühne: Bei einer Home Invasion in Stattegg wurde die Besitzerin eines Einfamilienhauses von den Eindringlingen gefesselt und zurückgelassen. Die Täter stahlen nicht nur einen Tresor, sondern auch Tausende Münzen, die im Garten hinter einem Holzverschlag bei einem Hasenstall versteckt waren. Die vier Angeklagten – darunter der vermeintliche Drahtzieher (57), der den Verschlag sogar baute, und sein Sohn – fassten unbedingte Haftstrafen zwischen vier und acht Jahren aus.

Bei den Ermittlungen und der Verhandlung stach besonders der 57-jährige Kroate hervor. Eigentlich hätte er zum Zeitpunkt der Tat wegen Suchtgift- und Waffenhandel schon einige Jahre hinter Schloss und Riegel sitzen sollen. Ein Gutachter attestierte ihm allerdings wegen massiver psychischer Probleme die Haftunfähigkeit.

In dieser Siedlung in Stattegg bei Graz kam es zu der brutalen Home-Invasion. (Bild: Christian Jauschowetz)
In dieser Siedlung in Stattegg bei Graz kam es zu der brutalen Home-Invasion.

Neues Gutachten soll Hafttauglichkeit klären
Hat er alle also gekonnt genarrt? 2020 – während seiner Haftuntauglichkeit – lernte der verheiratete Mann sein zukünftiges Opfer kennen, kümmerte sich um den Garten der Frau und begann eine Beziehung mit ihr. Irgendwann beauftragte sie ihn mit dem Bau des Verstecks für ihre Münzen – beim besagten Hasenstall. Diese Info gab er später an seinen Sohn und die weiteren Angeklagten weiter, damit sie den Coup planen konnten.

Nichtigkeit und Berufung angemeldet
Ein unerwartetes Geständnis eines Brasilianers, dem Haupttäter der Home Invasion, brachte den Kroaten in Bedrängnis. Denn der Brasilianer erzählte, der 57-Jährige habe ihnen den Einbruch schmackhaft gemacht und vorgegaukelt, die Frau sei zum geplanten Tatzeitpunkt nicht zu Hause – was nicht stimmte! So wurde der Einbruch zum brutalen Raubüberfall.

Der 57-Jährige wurde schließlich zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Die Verteidiger meldeten aber Nichtigkeit und Berufung an, somit ist das Urteil nicht rechtskräftig. Ob er weiterhin haftuntauglich bleibt, wird ein weiteres Gutachten klären müssen.

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