Dem Grün geht‘s an den Kragen! Nach dem Heimspiel von Sturm in der Fußball-Bundesliga gegen Tirol geben jetzt in Liebenau vorerst die Bauarbeiter und nicht die Kicker den Ton an. Dem Grazer „Problemrasen“ geht es an den Kragen, innerhalb von nur 72 Stunden soll der neue Untergrund fertig sein.
Weg damit! Der Problemrasen in Liebenau ist Geschichte - Stück für Stück werden die „Hügel“ abgetragen. „Und während der neue Rasen (Anm. aus der Slowakei) noch gar nicht fertig verlegt ist, wird er schon gepflegt“, sagt Rasenmanager Stefan Weber von der Stadion-GmbH in Liebenau. In zwei Schichten wird gewerkt, „Mittwoch sind wir fertig!“ Kein Problem also für das Heimspiel des GAK Samstag gegen Bregenz.
Danach kriegt das neue Grün eine Pause - ehe der „Monster-Herbst“ beginnt. In 15 Tagen (21. Oktober bis 4. November) steigen inklusive Cup-Derby fünf Spiele in der Merkur Arena. „Es ist nicht vorhersehbar, wie die Bedingungen dann sein werden. Zumal ein neuer Rasen, der noch nicht ganz verwurzelt ist, mehr Pflege benötigt. Die Natur können wir nicht beeinflussen“, so Weber, der sich gegen so manchen Kommentar, dass „jeder Gebietsliga-Rasen besser sei als jener in Liebenau“ zur Wehr setzt. „Die Belastungen für den Rasen sind im Profisport andere, zudem wird zu allen Jahreszeiten bei teils extremer Witterung gespielt. Da hättest du in unteren Ligen nach nur einem einzigen Match einen Acker.“
Wenngleich die optimale Rasenpflege natürlich auch vom nötigen Kleingeld abhängig ist. „Natürlich gäbe es die Möglichkeit, auch den Rasen in einem Stadion wie Liebenau noch besser zu bearbeiten und Probleme bestmöglich zu umgehen. Etwa mit einer Belüftungsmaschine. Die wir aber nicht haben. Oder mit einer größeren Maschine für die Rasenbeleuchtung. Das ist allerdings dann wiederum mit erheblichen Stromkosten verbunden. Champions-League-Klubs wie in Mailand, wo auch zwei Vereine in einem Stadion spielen, können sich das leisten. Allerdings wird auch dort alle zwei bis drei Monate einmal der Rasen getauscht.“
Neuer VIP-Klub
Inwieweit der Grazer Rasen den kommenden Belastungen standhalten wird, wird sich weisen. Gehämmert und gebohrt wird aktuell auch außerhalb des Stadions. „Das Fundament steht, bis Ende der Woche soll alles fertig sein“, sagt Sturms Geschäftsführer Thomas Tebbich. Nach der Teampause wird der „Longin-Klub“, den Sturm solo finanziert, eröffnet. 500 VIP-Gäste finden auf zwei Etagen im Schmuckkästchen Platz. „Da die Stadt für das Sporttagungszentrum noch immer kein grünes Licht gegeben hat, mussten wir reagieren.“
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