Russischer Gouverneur:

Nach Raketenangriff auf Krim passierte „Wunder“

Ausland
24.09.2023 21:43

Der von Russland installierte Gouverneur der annektierten ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim hat von einem „wahren Wunder“ berichtet. In dem am Freitag mit Raketen angegriffenen Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte habe nämlich eine Ikone unbeschadet „überlebt“, so Michail Raswoschajew. Und mit diesem Kultbild der orthodoxen Kirche hat der russische Politiker nun Großes vor …

Die russische Bevölkerung gilt unabhängig von Alter und Bildung als sehr abergläubisch. In vielem sehen die Russen ein Vorzeichen für Kommendes. Raswoschajew will nun einen Wink von oben dafür gefunden haben, dass Russland den Krieg gewinnen wird.

„Wir sind Zeugen eines wahren Wunders geworden“, brüstete sich Raswoschajew auf Telegram. Erzpriester Sergij Chaljuta habe ihm erzählt, dass die hölzerne Leinwand, auf der die Ikone gemalt worden war, von dem Brand völlig unberührt geblieben sei. Und das, obwohl man den Holzrahmen des Bildes für immer im Feuer verloren habe.

Das Bildnis zeige den Admiral der russischen Flotte, Fjodor Uschakow (1745-1817). Er gilt als Heiliger der Russisch-Orthodoxen Kirche. „Wie man weiß, hat Fjodor Uschakow keine einzige Schlacht verloren. Auch nach Hunderten Jahren beschützt der unbesiegbare Admiral Sewastopol noch und schenkt uns Gewissheit für einen neuen Sieg“, verkündete Raswoschajew.

Spott im Netz: „Paar Generäle verkohlt“
Auch machte der Politiker darauf aufmerksam, dass die Ikone mit einer Inschrift versehen sei. „Verzweifelt nicht!“, stehe darauf. „Diese schrecklichen Stürme werden zum Ruhm Russlands führen.“ Im Netz wird fleißig gescherzt. Etwa heißt es, der Gouverneur organisiere eine Prozession, da die Luftabwehr nicht mehr helfe. Oder, dass sich nun herausgestellt habe, dass die Ikone nur sich selbst retten könne. Ein paar Generäle seien verkohlt, aber Gott sei Dank sei die Ikone ganz, mokierte sich ein weiterer User.

Attacke auf Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte
Am Freitag hatten ukrainische Verteidigungskräfte in Sewastopol das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim mit Raketen angegriffen. „Bei der Abwehr eines Raketenangriffs wurden fünf Raketen vom Luftabwehrsystem abgeschossen. Durch den Angriff wurde das historische Gebäude des Hauptquartiers der Schwarzmeerflotte beschädigt“, bestätigte das russische Verteidigungsministerium in einer Mitteilung den Angriff.

Ukraine gelingt wichtiger Durchbruch
Indessen rücken ukrainische Truppen nach offiziellen Militärangaben an der Front im Süden weiter vor. Im Bericht des Generalstabs in Kiew für Sonntagmorgen hieß es: Die Truppen „verdrängen bei Werbowe im Gebiet Saporischschja den Gegner aus seinen Stellungen und setzen sich an den erreichten Positionen fest“.

Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) schrieb, dass die Ukraine an dieser Stelle den am besten befestigten russischen Verteidigungsgürtel der Region durchbrochen habe. Zu diesem Gürtel gehörten Minenfelder, bemannte Schützengräben, Anti-Panzer-Gräben und Betonsperren. Der Kommandant der ukrainischen Truppen in diesem Abschnitt, Brigadegeneral Olexander Tarnawskyj, sagte in einem Interview des US-Senders CNN, dass nahe Werbowe ein Durchbruch gelungen sei.

Gegenoffensive läuft seit Juni
In ihrer Gegenoffensive versuchen ukrainische Truppen seit Juni, im Süden Richtung Asowsches Meer vorzudringen. Ein Zwischenziel ist, mit Artillerie so dicht an die besetzte Stadt Tokmak heranzurücken, dass dieser russische Nachschub-Knotenpunkt beschossen werden kann.

Weitere eigene Angriffe meldete das ukrainische Militär von der Front bei der Stadt Bachmut im Donbass. Bei den Orten Bilohoriwka und Marjinka im Gebiet Donezk seien russische Angriffe abgewehrt worden. Diese Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

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