„Bildschirm-Kinder“

Herzschäden bereits in jungen Jahren belegt

Wissenschaft
31.08.2023 12:17

Fernsehen, Computer und Handys sind mit Sicherheit kein geeignetes Spielzeug für Kinder und Jugendliche. Eine aktuelle Studie finnischer Forscher zeigt auf, wie sehr „Bildschirm-Kinder“ ihr Herz bereits im Alter des Heranwachsens schädigen können - mit schweren Folgen im Erwachsenenalter.

Die Wissenschaftler untersuchten 766 Heranwachsende, die ab dem Alter von elf Jahren in regelmäßigem Abstand (elf Jahre, 15 Jahre, 24 Jahre) jeweils eine Woche eine Smartwatch getragen hatten und deren Lebensstildaten registriert worden waren. Im Alter von 17 und 24 Jahren erfolgte dann eine Ultraschalluntersuchung mit Bestimmung von Gewicht und Volumen der linken Herzkammer.

Die Daten deuten stark auf eine mit zunehmendem Alter immer stärkere Tendenz zu sitzender Lebensweise und viel zu wenig Bewegung hin. Im Alter von elf Jahren saßen die Kinder pro Tag im Durchschnitt 362 Minuten, mit 15 Jahren stieg diese „Bildschirm-Zeit“ bereits auf 474 Minuten. Junge Erwachsene bewegten sich im Durchschnitt 531 Minuten am Tag de facto nicht. Das bedeutete eine Zunahme der körperlich inaktiven Zeitspanne um 2,8 Stunden von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter.

Ultraschallaufnahme des menschlichen Herzens (Bild: stock.adobe.com)
Ultraschallaufnahme des menschlichen Herzens

Bei den Ultraschalluntersuchungen ließ sich eindeutig ein Zusammenhang zwischen der körperlich inaktiven Zeitspanne pro Tag und dem Gewicht bzw. der Muskeldicke der linken Herzkammer feststellen. Bei den 24-Jährigen machte das soviel aus, dass sich ihr Risiko für eine Herzerkrankung, einen Schlaganfall oder sogar den Tod durch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung verdoppeln würde, stellten die Wissenschaftler fest.

„Alle diese Stunden vor Bildschirmen von jungen Menschen summieren sich zu einem ,schwereren Herz‘. Wir wissen aus Studien, dass das für Erwachsene ein höheres Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle bedeutet“, sagte Andre Agbaje von der Universität von Ostfinnland (Kuopio). „Kinder und Teenager müssen sich wieder mehr bewegen, um ihre Gesundheit langfristig zu sichern“, fügte der Experte anlässlich des Jahreskongresses der europäischen Kardiologen in Amsterdam hinzu.

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