Mit anderen Namen

Wagner-Kämpfer sollen neue Pässe in Minsk bekommen

Ukraine-Krieg
28.08.2023 21:52

Die Kämpfer der russischen Söldnertruppe Wagner sollen neue Reisepässe vom Innenministerium in Minsk bekommen. Das sagte der frühere belarussische Kulturminister Pawel Latuschko am Montag. Es handle sich um echte Dokumente mit neuen Vor- und Nachnamen.

Damit könnten die Wagner-Kämpfer etwa in die EU einreisen und hier Terroranschläge verüben, sagte der Politiker weiter, der im Exil lebt. Wie viele Söldner bereits neue Pässe bekommen hätten, gab er nicht an. Nach einem gescheiterten Aufstand der Wagner-Armee gegen Moskaus Militärführung im Juni hatte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko die Gruppe eingeladen, in sein Land zu kommen. Laut Latuschko halten sich weiterhin tausende Wagner-Söldner in Belarus auf.

Hier sehen Sie eine Infografik zur Söldnertruppe Wagner.

Mehrere hundert von ihnen hätten bereits Verträge mit dem belarussischen Verteidigungsministerium unterzeichnet. „Sie könnten in Spezialeinheiten der belarussischen Armee dazu eingesetzt werden, Probleme an der Grenze zu schaffen und mit illegalen Migranten zusammenzuarbeiten, die jeden Tag die Grenzen von Polen, Litauen und Lettland attackieren“, sagte der ehemalige Kulturminister. Menschen aus Syrien und Afghanistan versuchen etwa, über belarussische Wälder in die EU zu gelangen. Diese beziehungsweise vor allem die Regierungen Polens und Lettlands werfen Lukaschenko vor, Flüchtende aus Krisenregionen organisiert an die EU-Außengrenze zu bringen, um auf diese Weise Druck auszuüben.

Bis zu 10.000 Söldner in Belarus?
Die baltischen Regierungen haben sich am Montag auch zur Gruppe Wagner geäußert. Die Gruppe sei „zu allem fähig“, sagte etwa Polens Innenminister Mariusz Kaminski. Dabei bezog er sich auf Vorwürfe gegen Söldner, Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. „Wir haben das Regime Lukaschenko aufgefordert, die Gruppe Wagner sofort auszuweisen.“ Nach polnischen Angaben sind ebenfalls tausende Kämpfer in Belarus stationiert. Der dortige Machthaber hatte aber bereits angedeutet, dass es demnächst bis zu 10.000 seien.

Der Tod des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz hat Fragen zur Zukunft der Truppe aufgeworfen. Die Gruppe hatte eine große Rolle in der russischen Offensive gegen die Ukraine gespielt (siehe Video oben). Nach Ende des Aufstands im Juni wurden die Kämpfer vor die Wahl gestellt, nach Belarus zu gehen oder sich der regulären russischen Armee anzuschließen.

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