Rentiere als Grund
Norwegen verstärkt Grenzschutz zu Russland
Norwegen hat angekündigt, seine Grenze zu Russland stärker zu sichern. Der Grund dafür sind allerdings keine politischen Spannungen, sondern „illegale Grenzübertritte“ von Rentieren sind der Auslöser für die Maßnahme. „Es ist strengstens verboten, die Grenze nach Russland zu überqueren, auch für Rentiere“, stellte die Landwirtschaftsdirektion in einer Erklärung klar. Denn das ist für das skandinavische Land auch eine kostspielige Angelegenheit.
Rentiere kennen keine Grenzen - zum Ärger der norwegischen Behörden. Denn die Wanderungen der Tiere in das Nachbarland kommen das Land teuer zu stehen. Russland stellt Norwegen dafür hohe Kosten in Rechnung. In Entschädigungsanträgen für den Verlust von Weideland werden Beträge in der Höhe von mehreren Millionen Euro gefordert.
Russland kassiert pro Tier saftig ab
Pro Rentier, das heuer die Grenze überschritten hatte, werden in einem der Anträge fast 50.000 Kronen (ca. 4300 Euro) verlangt. 42 Tiere grasten dort in dem Naturschutzgebiet Pasvik Zapovednik. Die meisten sind inzwischen wieder in Norwegen, nur zwei halten sich noch auf russischem Gebiet auf.
Der zweite Antrag ist sogar noch höher: Darin werden fast 47 Millionen Kronen (rund vier Millionen Euro) verlangt. Dabei handelt es sich um einen Pauschalbetrag für die Zeit, in der die Rentiere in Russland zu Gast waren.
Norwegische Arbeiter dürfen Grenze ebenfalls nicht überschreiten
Diese hohen Kosten will Norwegen nun vermeiden - so wird ein Teil der rund 150 Kilometer langen Rentiersperre aus den 1950er-Jahren auf einer Strecke von sieben Kilometern verstärkt. Die Errichtung des Zaunes ist ein aufwendiges Unterfangen, denn die Arbeiter dürfen nur auf der norwegischen Seite stehen. Ohne russisches Visum würde es einer illegalen Einreise entsprechen, wenn einer von ihnen einen Fuß auf das Territorium des Nachbarn setzt, erklärte Magnar Evertsen von der norwegischen Landwirtschaftsdirektion.
Die Kosten für den Zaun belaufen sich auf rund 500.000 Euro und werden sich angesichts der hohen Geldforderung Russlands binnen kürzester Zeit amortisiert haben. Bis Anfang Oktober sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.
Aber auch für die Tiere hatte der kulinarische Ausflug nach Russland fatale Konsequenzen. Weil befürchtet wurde, dass sie ihre Reise ins Nachbarland wiederholen könnten, wurden sie von Norwegen geschlachtet ...







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