Ein irrer Tierquäler treibt aktuell in Stainz sein Unwesen. Kürzlich wurde Kater „Pecco“ zweifach angeschossen, er hat den Vorfall zum Glück überlebt. Sein Frauchen wurde zudem von ihrer Terrasse aus Augenzeugin eines Schussattentats auf einen Vogel. Die Polizei ermittelt.
Groß ist der Schock in Ettendorf, einer Katastralgemeinde des weststeirischen Stainz. Denn dort treibt aktuell ein schießwütiger Tierhasser sein Unwesen. Kater „Pecco“ musste dies kürzlich am eigenen Leib erfahren, wie Frauerl Andrea St. der „Krone“ erzählt: „Mein Mann hat beim Streicheln zwei Dippel bemerkt. Wir dachten, dass er wieder einmal Pech ins Fell bekommen hat und verklebt ist. Als ich ihm Flomittel geben wollte, bemerkte ich aber etwas Spitzes. Ich dachte an einen Rosendorn. Beim Entfernen sah ich aber einen Metallspitz.“ Schnell packte sie die Samtpfote ein und fuhr mit ihr zum Tierarzt. Als er der Steirerin mitteilte, dass „Pecco“ zweimal angeschossen wurde, fiel sie aus allen Wolken. Noch dazu stellte der Veterinär fest, dass die Projektile offensichtlich zugespitzt waren, ist Frau St. erschüttert.
„Pecco“ wurde daraufhin operiert, mittlerweile geht es dem jungen Kater wieder gut. Die Sorge und Ungewissheit bleiben aber: „Jedes Mal, wenn ich ihn rauslasse, bekomm‘ ich Magenweh. Wer um Himmels Willen macht sowas?“
Auch Vogel erlegt
Dass in ihrer Gegend nicht alles mit rechten Dingen zugeht ist ihr klar. Denn ungfähr zu der Zeit, in der die Katze angeschossen wurde, hat die Steirerin Verstörendes bemerkt: „Ich saß auf der Terrasse, hörte einen Schuss und sah daraufhin einen Vogel in den Obstgarten stürzen.“ Auf Anraten des Tierarztes machte sie sich auf die Suche nach dem Federvieh. Möglicherweise hätte man ja auch dort ein Projektil sicherstellen können. „Ich hab den Vogel aber leider nicht mehr gefunden“, erzählt die besorgte Frau. Sie hat Anzeige bei der Polizei erstattet, Pressesprecher Heimo Kohlbacher bestätigt auf Anfrage Ermittlungen wegen des Verdachts der Tierquälerei.
Nachdem die Projektile vorliegen, sollte es nur eine Frage der Zeit sein, bis man die zugehörige Waffe findet und damit den Tierquäler identifiziert.
Strafrechtler Gerald Ruhri
Auch der renommierte Strafrechtler und Tierschützer Gerald Ruhri ist schockiert über den Fall: „Es kommt leider immer wieder vor, dass Hobbywilderer Jagd auf Vögel und Kleintiere machen. Solche Täter muss man konsequent ausforschen und psychiatrisch untersuchen. Sie fügen nicht nur den Tieren Leid zu, sondern sie sind auch potenzielle Gewaltverbrecher.“ Er ist aber zuversichtlich, dass die Polizei den Gesuchten ausfindig machen kann: „Nachdem die Projektile vorliegen, sollte es nur eine Frage der Zeit sein, bis man die zugehörige Waffe findet und damit den Tierquäler identifiziert.“
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