Hallstatt-Lockdown. Waren Sie schon einmal in Hallstatt? Viele Österreicher beantworten diese Frage mit Nein. Viele Chinesen, Amerikaner, Inder - mit Ja. Denn der einzigartige Ort im Salzkammergut genießt Weltruhm. Wobei die Hallstätter das „Genießen“ längst nicht mehr unterschreiben würden, ganz im Gegenteil. Denn die 750-Einwohner-Gemeinde wird von Touristen aus aller Welt überschwemmt. Und so beginnen sich die Hallstätter immer lauter gegen die Gästeflut zu wehren. Nun rief die Bürgerliste Hallstatt zum Protest auf - mit einer Blockade des Zufahrtstunnels. Denn, und darüber ist man sich in Hallstatt einig, es sind einfach viel zu viele. Ein besonders dramatischer Fall von Übertourismus, denn in Hallstatt kommen 1787 Besucher pro Jahr auf jeden Einwohner, in Venedig sind es 35, in Salzburg 12, in Paris vier. Nun heißt es von Seiten der Protestierenden „Das Maß ist voll!“ - „Alles für die Touristen, nichts für uns!“ - „Wir müssen unseren Lebensraum schützen!“ Bisher getroffene Maßnahmen haben wenig bewirkt, im September wird bei einem Runden Tisch in der Gemeinde weiterverhandelt. Doch die Ruhe, die früher einmal herrschte, die wird nicht wiederkommen. In jüngerer Vergangenheit fiel Hallstatt aber doch noch einmal in den alten Dornröschenschlaf zurück - während der Pandemie-Lockdowns. Aber die wünscht sich ja keiner zurück, nicht einmal in Hallstatt.
Heller Moment. Zahlreiche Reaktionen auf den Sonntags-„Brief an die Leser“ und den Newsletter. Unter dem Titel „Trostloser Sommer“ war die Rede gewesen von einem innenpolitischen Sommer, der von Unfug, Unsinn, ja Trübsinn geprägt war. „Warum schreiben Sie immer so negative Artikel?“, meinte darauf ein Poster und empfahl: „Muntern Sie doch die Leute auf!“. Darauf konterte ein anderer trocken: „Womit?“ Ja, womit? Kollege Claus Pándi hat doch tatsächlich in all der sommerlichen Polit-Düsternis am Sonntag Helles gefunden und schreibt darüber in seinem Kommentar in der Montags-„Krone“. Er empfindet es einerseits bereits als positiv, dass an diesem Sonntag die „Sommer-Trotteliade Pause“ hatte. Pándi schreibt: „Fällt der Stumpfsinn aus, wird plötzlich Platz frei für das Unerwartete.“ Und das sei gestern mit einer „staubtrockenen Information von Finanzminister Magnus Brunner über seine nächsten Projekte“ gekommen. „Ohne Brimborium, vollkommen sachlich berichtete Brunner von seinem Vorhaben, mit Wissenschaftern aus Klimaforschung und Wirtschaft den Umgang mit CO2 so zu regeln, dass Österreich ein attraktiver Wirtschaftsstandort mit sicheren und hoch qualifizierten Arbeitsplätzen bleiben könnte.“ Ja, wirklich ein seltener heller Moment in einem sonst so düsteren Polit-Sommer!
Kommen Sie gut durch den Montag!
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