Auf diesen „Spitzenplatz“ hätten wir gerne verzichtet: 75 Kinder zwischen 6 und 15 Jahren wurden 2022 bei ingesamt 69 Unfällen am Schulweg verletzt - so viele wie in keinem anderen Bundesland. Die „Krone“ sammelte Tipps und Tricks für mehr Sicherheit am Weg in die Klasse.
Zum Vergleich: In Wien waren es im Vorjahr 70 verletzte Kinder am Schulweg, im kleineren Burgenland „nur“ sechs. 2021 kam es bei uns in einem Fall sogar zur absoluten Katastrophe: Ein Schüler starb auf dem Weg in die Klasse.
In zweieinhalb Wochen enden die Sommerferien, am 11. September läuten für rund 200.000 Kinder in Oberösterreich wieder die Schulglocken. Damit steigt auch das Risiko von Verkehrsunfällen mit Schülern. Für die Taferlklassler gilt nicht nur im Unterricht, sondern auch für den Weg dahin: üben, üben, üben.
„Der Schulweg ist nicht an einem Tag erlernt, sondern es braucht rund sechs bis zehn Wiederholungen, bis alle Gefahrensituationen am Schulweg auch als solche erkannt werden“, sagt Patricia Prunner, ARBÖ-Verkehrspsychologin. Eltern sollten den Schulweg mit ihren Kindern daher schon jetzt intensiv trainieren, empfiehlt die Expertin. Auch LH Thomas Stelzer probte mit Kindern den sicheren Schulweg (siehe Bild).
Kinder haben im Verkehr eine andere Perspektive
Für das Üben hat Patricia Prunner einige Tricks parat. Gefahrenquellen sollten gemeinsam mit den Schülern aufgespürt werden, etwa Rechtsabbieger trotz grüner Ampel. „Dabei muss man stets auch die Perspektive der Kinder berücksichtigen, insbesondere deren tiefer liegendes Blickfeld“, mahnt sie. Am Schulweg tabu sind Ablenkungen wie das Spielen mit dem Smartphone. Dabei und ganz generell sind Eltern die wichtigsten Vorbilder für ihre Schützlinge. Zu Taxifahrern für ihre Kinder sollten sie aber nicht werden: Dadurch würde nur noch mehr Verkehrschaos vor den Schulen entstehen.
Es braucht rund sechs bis zehn Wiederholungen, bis alle Gefahrensituationen am Schulweg auch als solche erkannt werden.
Patricia Prunner, ARBÖ-Verkehrspsychologin
Gefahrenquelle E-Scooter
Übrigens: Bei einem Fünftel der Unfälle am Schulweg sitzen die Kinder laut einer Auswertung des ÖAMTC am Fahrrad, E-Bike oder Elektro-Scooter. Vor allem Letztere seien wegen der flotten Geschwindigkeit und der oft abrupten Beschleunigung mit Vorsicht zu genießen und für die Kleinsten im Straßenverkehr nur mit viel Übung geeignet.
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