Nach dem tödlichen Crash auf der Mattersburger Schnellstraße S4 bei Sigleß am Samstag herrschte bei den Einsatzkräften Fassungslosigkeit: Gaffer versuchten mit ihren Handys Bilder von den Opfern zu knipsen.
Bei dem schrecklichen Unfall kam, wie berichtet, für zwei Menschen jede Hilfe zu spät. Vier Personen mussten mit schweren Verletzungen in die Spitäler transportiert werden. „Das war auch für die Einsatzkräfte keinesfalls einfach“, schildert Chefinspektor Anton Koch, Leiter der Autobahnpolizei Mattersburg.
Am Unfallort bot sich ein erschreckendes Bild, auch für Einsatzkräfte. Unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen der Opfer dieses tragischen Unglücks.
Chefinspektor Anton Koch, Leiter der Autobahnpolizei Mattersburg
Umso größer ist der Unmut bei den Helfern jedenfalls über einige Schaulustige, deren Neugier rund um diesen tragischen Unfall offenbar keine Grenzen kannte. Auf einer nahen Brücke zückten einige von ihnen die Handys, um Bilder von den Verstorbenen und Verletzten zu machen. Trotz mehrmaligen Zuredens von den Einsatzkräften wollten sie partout nicht damit aufhören. „Infolgedessen wurde dies der Polizei mitgeteilt und zur Anzeige gebracht“, berichtet Thomas Dienbauer, Kommandant der Feuerwehr Mattersburg. Vielleicht bringen saftige Strafen zumindest einige der Schaulustigen zum Umdenken.
Die Neugier mancher Menschen kennt offenbar keine Grenzen. Trotz mehrmaligen Zuredens zückten sie ihre Handys, um Bilder von Unfallopfern zu machen.
Thomas Dienbauer, Kommandant Freiwillige Feuerwehr Mattersburg
Erneut Diskussion über den Sicherheitsausbau
Zu Wort meldete sich auch SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst: „Erst im April starben zwei Menschen auf der S4. Nach dem erneuten schweren Verkehrsunfall fordern wir die Vorziehung des längst überfälligen Sicherheitsausbaus.“ Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) und die Asfinag sollten dies „so schnell wie möglich prüfen“. Vorrangig sei die Trennung der Fahrbahnen durch Mittelleitplanken.
Das Infrastrukturministerium betonte, dass auf Bundesebene alle Verfahren abgeschlossen seien. Offen seien noch Rechtsmaterien in Niederösterreich und dem Burgenland. „Die Asfinag setzt alles daran, diese ausstehenden erforderlichen Genehmigungen so rasch wie möglich zu bekommen“, hieß es. Dies sei Bedingung für den Baustart. Dem Ministerium stünden keine Mittel für eine Beschleunigung zur Verfügung.
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