„Krone“-Ombudsfrau

Aus Sorge um kranke Frau vorschnell gehandelt

Nach dem Schlaganfall seiner Frau suchte ein Wiener nach einer barrierefreien Wohnung.

(Bild: luciano - stock.adobe.com)

Rührend kümmert sich ein Wiener (79) um seine Ehefrau. Das brachte ihm nun einen finanziellen Schaden ein. Die Ombudsfrau konnte aber ein wenig helfen.

„Meine Frau hatte vor zweieinhalb Monaten einen Schlaganfall“, schrieb uns Peter N. (Name geändert). Zwei Wochen sei sie auf der Intensivstation gelegen, dann noch auf der Normalstation. Er habe sich riesig gefreut als sie endlich wieder nach Hause durfte. In der Zwischenzeit hat sich der Pensionist bei der Genossenschaft um eine behindertengerechte Wohnung bemüht.

Tatsächlich kam sehr rasch eine Zusage. „Ich war begeistert, da ich meine Frau dort mit dem Rollstuhl überall hinfahren hätte können. Am 1. August sollten die Schlüssel übergeben werden. Aber dann musste der Wiener einen Rückzieher machen.

Geänderter Pflegebedarf
„Ich bekam die Nachricht, dass meine Frau eine 24-Stunden-Pflege benötigt. Die neue Wohnung hat aber nur zwei Zimmer, daher wäre kein Platz für eine Betreuerin. “Er gab der Genossenschaft daher Bescheid. Und bekam dafür eine Rechnung über die erste Monatsmiete. „Ich weiß, sie sind im Recht, aber meine Frau ist mir viel wichtiger. Vielleicht ist eine kleine Kulanz möglich“, bat uns Herr N. um Hilfe.

Laut Genossenschaft Gesiba habe unser Leser bei der Unterzeichnung der Wohnungszuweisung zur Kenntnis genommen, dass bei einem Rücktritt, unabhängig von den Gründen, die erste Monatsmiete zu entrichten sei. Sofern dadurch ein Leerstand entstehe Als gemeinnützige Gesellschaft sei man verpflichtet Leerstandskosten im Sinne der Mietergemeinschaft möglichst zu vermeiden. Daher sei automatisch ein Benützungsentgelt in Höhe der ersten Monatsmiete vorgeschrieben worden. 

Kleines Entgegenkommen
Aus diesen Gründen sei es nicht möglich, vollständig auf das Rücktritts- bzw. Benützungsentgelt zu verzichten. Die Genossenschaft sehe es aber der Allgemeinheit gegenüber vertretbar, aus Kulanz und ohne präjudizielle Wirkung die Hälfte erlassen. Zumindest ein kleiner Trost.