Geht nach Köln

Direktor Kay Voges verlässt 2025 Volkstheater Wien

Kultur
13.08.2023 14:28

Direktor Kay Voges wird das Volkstheater Wien in Richtung Köln verlassen. Voges bestätigte am Sonntagvormittag gegenüber der APA, morgen im Kölner Hauptausschuss der einzige Kandidat für die Leitung des Schauspiel Köln zu sein, über den auf Vorschlag von Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der Findungskommission abgestimmt werde. Mit einer Ablehnung des Vorschlags ist nicht zu rechnen. Offiziell verkündet werden soll die Entscheidung am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Der 51-jährige deutsche Theatermacher soll demnach nach Ablauf seines fünfjährigen Volkstheater-Vertrages ab der Spielzeit 2025/26 als Intendant nach Köln wechseln. Damit wäre gewissermaßen ein Austausch der Theaterchefs zwischen Wien und Köln perfekt, denn der noch amtierende Köln-Intendant Stefan Bachmann übernimmt 2024/25 das Wiener Burgtheater von Martin Kušej. Für diese Spielsaison wurde für das Schauspiel Köln mit Regisseur Rafael Sanchez bereits eine interimistische Leitung vorgestellt.

Mit Tatendrang ans Werk gegangen
Voges übernahm das Volkstheater mit der Saison 2020/21 und damit in einer alles andere als leichten Zeit, hatte doch die Coronapandemie auch das Kulturleben fest im Griff. Zudem fiel sein Start in Wien mitten in die noch laufende Generalsanierung des Hauses. Nichtsdestotrotz legte der gebürtige Düsseldorfer Tatendrang an den Tag und sorgte etwa mit den brachialen Stücken der österreichischen Autorin Lydia Haider, die er ans Haus holte, Gesprächsabenden mit „Ibiza-Detektiv“ Julian Hessenthaler oder einem Schwerpunkt über das fossile Zeitalter für verlässlichen Gesprächsstoff.

Erfolge konnte Voges insofern vorweisen, als das Volkstheater 2022 mit dem Jandl-Abend „humanistää! eine abschaffung der sparten“ in der Regie von Claudia Bauer das erste Mal nach 1970 und insgesamt erst zum zweiten Mal zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde. Das Stück räumte zudem bei der jährlichen Kritiker-Umfrage des deutschen Fachmagazins „Theater heute“ ab. Darin wurde das Volkstheater im Vorjahr auch zum zweitbesten Theater im deutschsprachigen Raum gewählt.

Vier „Nestroy“-Preise für Volkstheater-Produktionen
Im selben Jahr gab es gleich vier „Nestroy“-Preise für Produktionen am Haus. Voges berichtete im Mai - zum Ende seiner ersten Saison ohne Einschränkungen - außerdem von einer Auslastung von 68 Prozent, einer Verdreifachung der Abonnentinnen und Abonnenten und einem Übertreffen der Einnahmeziele.

Vor seinem Ruf nach Wien war der am 14. Mai 1972 geborene Voges zehn Jahre lang Intendant am Schauspiel Dortmund gewesen. Begonnen hatte er als freier Regisseur für Schauspiel und Oper. Als solcher führte ihn sein Weg von Frankfurt bis Berlin und von Stuttgart bis Dresden.

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