Brunnen verunreinigt

Hunderte betroffen: Jetzt Sorge um Trinkwasser

Die Hochwasser-Katastrophe in der Südsteiermark hat auch Folgen für die Trinkwasserversorgung. Hangrutschungen sorgen für Schäden an Leitungen, angespannt ist die Situation vor allem in Kitzeck. Alleine in der Gemeinde Straß sind 80 Haushalte auf Wasserflaschen angewiesen. 

Es sind Bilder, wie man sie sonst aus internationalen TV-Nachrichten kennt: Ein Lkw fährt vor, und Mitarbeiter des Roten Kreuzes laden palettenweise Wasserflaschen ab, die in Notsituationen an die Bevölkerung verteilt werden.

Diesmal wird das südsteirische Straß beliefert: Etwa 200 Personen in 80 Haushalten, die nicht ans öffentliche Wassernetz angeschlossen sind, können dort derzeit nicht das Wasser aus ihren Hausbrunnen trinken, 65 Häuser sind es allein im Ortsteil Lichendorf.

Das Rote Kreuz lieferte eine Wasserspende von Coca-Cola nach Straß.

(Bild: Rotes Kreuz Steiermark)

„Sie sind eh schon gestraft genug“
Die Brunnen wurden durch das Hochwasser vom Wochenende verunreinigt, erklärt Bürgermeister Reinhold Höflechner. Schon am Samstag wurde beim Feuerwehrhaus ein Depot eingerichtet, wo die Bewohner Wasser holen können. „Die Gemeinde übernimmt dafür ebenso die Kosten wie für die bevorstehende Untersuchung der Brunnen. Die Betroffenen sind eh schon gestraft genug“, sagt Höflechner. Bis Ende nächster Woche sollten, so die Hoffnung, die Laborergebnisse vorliegen und grünes Licht für die Brunnen geben.

Lichendorf ist in Sachen Wasserversorgung derzeit das größte Sorgenkind in der Steiermark, sagt Katastrophenschutz-Leiter Harald Eitner. Es gibt aber noch weitere Ausfälle in den Gemeinden, betroffen sind meist vereinzelte Anwesen.

„Die Krone hilft“

Aufgrund der aktuellen Unwetter- und Hochwasser-Ereignisse stehen viele Menschen in den betroffenen Gebieten vor den Trümmern ihrer Existenz. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende!

Für Kärnten: AT45 3900 0000 0591 9006

Für die Steiermark: AT15 2081 5000 4456 9523

Kennwort: Hochwasser

Die Spende ist steuerlich absetzbar.

Notversorgung notwendig
Das bestätigt auch Stefan Theissl, der Geschäftsführer des Wasserverbands Vulkanland. „Grundsätzlich ist die Versorgung gesichert, auch die Qualität des Wasser stimmt.“ Zudem wurde die große Transportleitung Oststeiermark - errichtet für Krisenzeiten - verstärkt. Doch immer wieder sorgen Hangrutschungen für lokale Schäden und machen eine Notversorgung notwendig.

Ein Beispiel sind die Gnaser Ortsteile Raning und Thien: Hier ist die Zubringerleitung zu einem Hochbehälter gebrochen, berichtet Bürgermeister Gerhard Meixner. Daher muss der Behälter händisch von der Feuerwehr befüllt werden.

Kitzecks Bürgermeister Josef Fischer vor dem abgerutschten Hang, der eine wichtige Wasserleitung bedroht.

(Bild: Sepp Pail)

Hang in Kitzeck rutscht
Angespannt ist auch die Lage im Versorgungsgebiet des Wasserverbands Leibnitzerfeld. Von zwölf Brunnen ist einer (St. Georgen an der Stiefing) laut Geschäftsführer Franz Krainer aus Sicherheitsgründen außer Betrieb. Im 340 Kilometer langen, überregionalen Leitungsnetz gibt es derzeit keine Unterbrechungen, in Kitzeck allerdings bedroht eine Hangrutschung eine wichtige Leitung. Teile von Kitzeck und St. Andrä-Höch wären dann abgeschnitten.

Krainer: „Wir haben allerdings ein Konzept für eine kurzfristige Notversorgung. Die speziellen Rohre dafür wurden schon organisiert, in etwa einem halben Tag wären sie installiert.“ Das beruhigt auch den Kitzecker Bürgermeister Josef Fischer, der Mittwochmittag von einer Stabilisierung des betroffenen Hangs sprach. Stunden später kam dann der Regen zurück und erinnerte alle daran, dass eine Entwarnung noch nicht in Sicht ist.