Nach vier toten und vier verletzten Rindern im Spertental in Kirchberg in Tirol (Bezirk Kitzbühel) wurde nun ein weiteres Rind tot aufgefunden. Angrenzend seien in der Kelchsau ebenfalls vier verletzte Rinder amtstierärztlich begutachtet worden. „Auch hier besteht der konkrete Verdacht auf die Beteiligung eines Wolfs“, berichtete das Land am Freitag. Eine weitere Abschussverordnung wurde erlassen.
Von der neuen Verordnung seien ausgehend von der Kelchsau Jagdgebiete in den Bezirken Kitzbühel, Kufstein und Schwaz umfasst, informierte das Land in einer Aussendung.
„Wir müssen handeln“
„Wölfe sind eine Gefahr für alle Almtiere. Das zeigen fünf tote und mehrere verletzte Rinder. Wir müssen handeln“, betonte LHStv. Josef Geisler (ÖVP), der weiterhin mit Unterstützung der Jägerschaft konsequent gegen Schad- und Risikowölfe vorgehen will. „Zurufe aus dem Umweltministerium oder von NGOs werden uns nicht davon abbringen, die Almwirtschaft mit allen Mitteln zu verteidigen.“
Die vorläufige Bilanz für das heurige Jahr weise 170 tote Weidetiere, davon fünf Rinder, sowie weitere 170 vermisste und einige verletzte Tiere auf.
Zurufe aus dem Umweltministerium oder von NGOs werden uns nicht davon abbringen, die Almwirtschaft mit allen Mitteln zu verteidigen.
Tirols LHStv. Josef Geisler (ÖVP)
Foto: Birbaumer Christof
Aktuell sind in Tirol acht Abschussverordnungen für einen Wolf in Kraft. Diese gelten jeweils für acht Wochen in einem klar definierten Gebiet im Umkreis von zehn Kilometern vom letzten Ereignis. Bisher wurden in Tirol im Virgental (Bezirk Lienz) ein Schadwolf nach mehreren Rissereignissen und im Mittelgebirge (Bezirk Innsbruck-Land) ein Risikowolf nach mehreren Sichtungen im Siedlungsgebiet auf Basis einer Abschussverordnung erlegt.
20 Wölfe, derzeit kein Rudel
Seit Jahresbeginn seien allein in Tirol bereits 20 verschiedene Wolfsindividuen genetisch nachgewiesen worden. Bei zwei Individuen konnte das Geschlecht nicht bestimmt werden, 14 waren männlich, vier weiblich. „Mit elf verschiedenen Individuen entfällt mehr als die Hälfte aller identifizierten Wölfe auf Osttirol“, so das Land.
Laut vorläufigen Daten der genetischen Analyse der Verwandtschaftsverhältnisse der in Tirol nachgewiesenen Wölfe gebe es aktuell keine Hinweise auf eine Rudelbildung.
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