Heumarkt spießt

Weltkulturerbe: Wien bleibt auf „Roter Liste“

Wien
01.08.2023 15:04

Das historische Zentrum von Wien bleibt auf der „Rote Liste“ der UNESCO. Das geht aus einem Entwurf hervor, der jetzt veröffentlicht wurde. Hintergrund ist das geplante Bauprojekt der Firma Wertinvest am Heumarkt. Bei diesem muss jetzt das „gefährdete Welterbe“ berücksichtigt werden.

Erst vor vier Wochen hatte das Unternehmen neue Pläne vorgestellt, die unter anderem eine 56,5 Meter hohe „Wohnscheibe“, einen Neubau des Hotel Intercontinental (47,8 Meter Höhe) und eine frei zugängliche Stadtterrasse vorsehen. Auch ein Konferenzzentrum und eine zentrale Freifläche sind vorgesehen. Laut der Firma hat ein Gutachten bereits ergeben, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden muss.

„Dementsprechend sind die zuständigen Behörden gefordert, jetzt schnellstmöglich die nächsten Schritte zu setzen. Die UNESCO als internationale Organisation hat im nationalstaatlichen Behördenverfahren keine Rechtsposition. Wir möchten deshalb auch keine Textentwürfe im Vorfeld kommentieren“, sagte die Geschäftsführerin des Projektbetreibers, Daniela Enzi. Das Historische Zentrum Wiens ist seit 2017 auf der „Roten Liste.“

„International positiv wahrgenommen“
Dass es dort bleibt, sei keine Strafsanktion, „sondern eine Möglichkeit des Welterbekomitees, den Weg zur Bewahrung des Welterbes nachhaltig zu begleiten“, sagte die Präsidentin der österreichischen UNESCO-Kommission, Sabine Haag. Die Prozesse der vergangenen Jahre würden international positiv wahrgenommen.

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Dieses Hin und Her erinnert an ein Kasperltheater und ist nicht länger hinnehmbar.

ÖVP-Planungssprecherin Elisabeth Olischar

Bezüglich des Heumarkt Projekts hielt der Wiener UNESCO-Beauftragte Ernst Woller (SPÖ) fest, dass es sich sowohl bei der Höhe als auch der Grundfläche und Bauform spieße. Er rechnet mit einer Debatte zu Wien, bei der sich Stadt und Bund einbringen. Kritik an der Entscheidung kam hingegen von der Opposition. „Die vernichtende Stellungnahme der UNESCO zeigt, dass das neue Heumarktprojekt nach wie vor das Weltkulturerbe stört. Dieses Hin und Her erinnert an ein Kasperltheater und ist nicht länger hinnehmbar“, sagte ÖVP-Planungssprecherin Elisabeth Olischar.

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