Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist zwar nach wie vor auf einem niedrigen Niveau - im Vergleichzeitraum zum Vorjahr hat sich die Lage im Juli allerdings etwas verschlechtert. Beim Arbeitsmarktservice (AMS) waren 310.582 Personen arbeitslos oder in Schulung gemeldet - um knapp 14.000 mehr als im Juli 2022.
60.355 arbeitssuchende Personen befanden sich in Schulungsmaßnahmen. Die Arbeitslosenquote stieg von 5,6 auf 5,9 Prozent, mehr als vier Millionen Personen waren österreichweit unselbstständig erwerbstätig. Davor war die Arbeitslosigkeit zuletzt im Juli 2012 niedriger als aktuell, geht aus dem Arbeitsmarktbericht des Wirtschaftsministeriums hervor.
„Österreichischer Arbeitsmarkt in robuster Verfassung“
„Das ist insbesondere vor dem Hintergrund der weiterhin schwachen Konjunktur weltweit bemerkenswert und spricht dafür, dass der österreichische Arbeitsmarkt nach wie vor in einer robusten und krisenfesten Verfassung ist“, kommentierte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) die aktuellen Arbeitsmarktzahlen. Dazu tragen laut Kocher auch die Arbeitsmarktpolitik sowie die Qualifizierungsmaßnahmen des AMS bei.
Dadurch habe man die Arbeitslosenquote in den vergangenen Jahren deutlich reduzieren können. Im Vor-Corona-Jahr 2019 lag sie bei 6,5 Prozent, 2020 stieg sie auf 9,2 Prozent, ehe sie 2021 auf 6,8 Prozent zurückging. „Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 haben Ende Juli 2023 rund 120.000 Personen mehr einen Job, auch im Vergleich zum Vorjahr sind es aktuell rund 30.000 mehr“, merkte Kocher weiters an.
Obwohl die Zahl der Arbeitsuchenden gestiegen ist, gebe es derzeit 110.817 beim AMS gemeldete offene Stellen. Aus diesem Grund braucht es laut Kocher gesamtgesellschaftliche Lösungsansätze, um möglichst vielen Personen eine Erwerbstätigkeit zu ermöglichen. Neben einer hochwertigen Kinderbetreuung bedürfe es einer Strategie für einen qualifizierten Fachkräftezuzug, so der Minister.
Mehr Lehrlinge in Betrieben
Positiv entwickelt haben sich hingegen die Lehrlingszahlen: So stieg die Zahl der Lehranfängerinnen und Lehranfänger um 4,8 Prozent. Insgesamt sind derzeit 87.824 Lehrlinge - um 0,4 Prozent mehr als vor einem Jahr - in Ausbildung. Davon sind 30.160 im ersten Lehrjahr.
Starke Zuwächse gibt es in den Sparten Bank und Versicherung (plus 30,5 Prozent) sowie Information und Consulting (plus 9,5 Prozent).
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