Der Rumäne (25) räumte mit zwei Kumpanen Drogeriemärkte leer. Auch im Burgenland. Das ist Faktum, dafür wird der Angeklagte am Landesgericht Eisenstadt bestraft. Nicht stimmen dürfte, dass er sich ein Auto ergaunert hat.
Das Vater-Sohn-Gespräch in Rumänien konnte sich so abgespielt haben: „Weißt was, Bub, wir fahren nach Österreich, nehmen den X. mit, stehlen aus Drogeriemärkten Parfüms und dann verduften wir.“ – „Super Idee, Papa!“ Innerhalb von 13 Tagen erbeutete das Trio Waren im Wert von mehr als 5000 Euro. Nach X. wird gefahndet, der Vater kann nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Er verstarb vor zwei Wochen.
Feiertag zu Neujahr
Auf der Anklagebank am Landesgericht Eisenstadt sitzt also der 25-Jährige, der von Anwalt Martin Mahrer vertreten wird. Letzterer beherrscht neben dem Wiener Slang auch Rumänisch in Perfektion. Vollinhaltlich geständig, wird der einschlägig Vorbestrafte zu neun Monaten Haft verurteilt. Drei davon unbedingt. Die U-Haft wird angerechnet – am 1. Jänner 2026, pünktlich um 10.24 Uhr, beginnt für den Mann der Feiertag.
Im Zweifel freigesprochen wird der Anklagte vom Vorwurf des schweren Betrugs. „Bei uns gilt die Unschuldsvermutung. Und es liegen keine Beweise vor, die eine Verurteilung in diesem Punkt rechtfertigen würden“, sagt die Richterin.
„Ich wusste nichts von einem Auto“
2017, im Alter von 18, hatte man den Burschen nach Österreich gebracht. Verlockende Aussicht: Am Bau zu hackeln. Er eröffnete ein Bankkonto und unterzeichnete einen Arbeitsvertrag, der sich später als Ratenkaufvertrag für ein Leasing-Auto herausstellen sollte. Fingierte Gehaltszettel wurden versandt. Der Wagen wurde auf ihn zugelassen, ohne dass er es gewusst hätte. Aus dem Job wurde freilich nichts, daheim in Rumänien stellte man ihm regelmäßig die Mahnungen für die Raten zu. „Ich habe keine Ahnung, was damals passiert ist. Ich habe dieses Auto nie gesehen“, sagt der verurteilte Ladendieb.
Was die verehrte Leserschaft daraus lernen kann? Nur ja nix unterschreiben, das man nicht sinnerfassend versteht!

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