Proteste in Bagdad

Unruhen nach Koran-„Schändung“ in Dänemark

Ausland
22.07.2023 13:28

Nach einer mutmaßlichen Koran-Schändung in Dänemark haben in der irakischen Hauptstadt Bagdad erneut Hunderte Menschen teils gewaltsam protestiert. Die Anhänger des einflussreichen Schiiten-Anführers Moktada al-Sadr versuchten am Samstag in den frühen Morgenstunden, in die sogenannte Grüne Zone der Stadt einzudringen, in der sich Regierungs- und Parlamentsgebäude sowie Botschaften befinden. Sicherheitskräfte drängten die Protestierenden zurück.

Zuvor war auf der Facebook-Seite einer rechtsextremen dänischen Organisation ein Video veröffentlicht worden, auf dem ein Mann ein Exemplar des Koran und eine irakische Flagge zu verbrennen schien. Wie ein Vertreter des irakischen Innenministeriums sagte, wollten die Demonstrierenden in Bagdad offenbar die dänische Botschaft stürmen. In der Nacht auf Donnerstag hatten Demonstrierende nach einer Koran-Schändung in Stockholm die schwedische Botschaft gestürmt und teils in Brand gesetzt.

„Ja zum Koran“
Nach der Veröffentlichung des Videos aus Dänemark versammelten sich am späten Freitagabend Hunderte Menschen, zumeist junge Männer, auf dem zentralen Tahrir-Platz. Sie skandierten Parolen wie „Ja zum Koran“, einige von ihnen hielten Fotos von Schiitenführer Al-Sadr hoch.

Die Demonstranten versuchten später, eine von irakischen Sicherheitskräften gesperrte Brücke zur Grünen Zone zu überqueren. Daraufhin kam es zu Zusammenstößen. Vor der Dämmerung gelang es dem Innenministerium zufolge aber, die Versammlung aufzulösen.

„Schändung“ verurteilt, aber Schutz für Botschaft
Das irakische Außenministerium verurteilte Samstagfrüh die „Schändung des Heiligen Koran und der irakischen Flagge“. Gleichzeitig sicherte es aber den Schutz der Botschaft zu. Das Land werde „nicht zulassen, dass sich das wiederholt, was mit der Botschaft des Königreichs Schweden geschehen ist“. In den vergangenen Tagen hatten sowohl Schweden als auch die USA die irakische Regierung für den mangelhaften Schutz der schwedischen Botschaft kritisiert.

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