Ihre Arbeiten zählen zu den eigenwilligsten, originellsten Tanzschöpfungen: Marie Chouinard (68), Kanadas Grande Dame des Tanzes - 2010 wurde sie Tänzerin des Jahres - hat mit ihrer 1990 in Montreal gegründeten Compagnie längst Tanzgeschichte geschrieben.
Eine Persönlichkeit mit exquisitem Geschmack und Spaß am Skandal, die als Tänzerin wie als Ensemble-Chefin fasziniert. Das hat sie in vier Jahrzehnten bewiesen - mit Stücken wie „Der Mann in Schwarz, der einen Revolver trägt“ , ihrer „Petite danse“, wegen der sie mit Auftrittsverbot belegt wurde, oder „Marie Chien Noir“, wo sie sich selbst versteigerte
Im Volkstheater zeigt sie nun anlässlich des 40-Jahre-Jubiläums des Wiener ImPulsTanz-Festivals ihre neueste, ästhetisch mitreißende Kreation „M“, die das Publikum begeisterte. Eine Lektion, wie zwölf Tänzer/innen sich freiatmen, Körpergeräusche zur Soundpoesie werden lassen, mit ihren Stimmen wie mit ihren Körpern spielen. Ein Schauvergnügen, wie die zwölf - mit nacktem Oberkörper, grell bunten Perücken und in Hosen in Leuchtfarben zu einer Art Ritual antreten. Wobei sie von raffinierten Klangballungen und Rhythmen Louis Duforts umhüllt werden. Ein Abend voll magischem Bilderzauber, der Erinnerungen an Chouinards großartigen Strawinsky-„Sacre du printemps“ wachruft (Wiederholung: heute, 14. Juli).
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