RZA blieb in Wien

Star des Wu-Tang-Clan besuchte Wettkampf-Schule

Wien
13.07.2023 06:00

RZA, der Kopf und Gründer des Wu-Tang Clans, blieb nach einem umjubelten Konzert seiner Hip-Hop-Kulttruppe in der Wiener Stadthalle noch einen Tag länger und besuchte dabei mit seinem Mentor Shi Yan Ming und Freund Bokeem Woodbine eine Shaolin-Schule in Wien Mitte. Ein für alle Parteien unvergessliches Erlebnis.

Im November 1993, vor fast genau 30 Jahren, wurde an der amerikanischen Ostküste Hip-Hop-Geschichte geschrieben. Der Wu-Tang Clan veröffentlichte sein Debütalbum „Enter The Wu-Tang (36 Chambers)“ und revolutionierte damit den Hip-Hop. Namensgeber für das Album war der kultige 70er-Jahre-Martial-Arts-Film „Die 36 Kammern der Shaolin“, die vor allem auf RZA eine spezielle Faszination ausübten.

RZA, Bokeem Woodbine und Co. zeigten sich begeistert (Bild: Andreas Graf)
RZA, Bokeem Woodbine und Co. zeigten sich begeistert

Wiener Bande
Am Dienstag präsentierten RZA, GZA, Ghostface Killah, Raekwon und Co. die meisten Songs dieses Kultalbums vor rund 14.000 Fans in der Wiener Stadthalle. Während seine Kollegen am Mittwoch bereits die Heimreise antraten, verlängerte Mastermind RZA seinen Wien-Aufenthalt spontan, um im Shaolin Chan Wu Chi im dritten Wiener Gemeindebezirk vorbeizuschauen. Dort überzeugte sich die Hip-Hop-Legende bei einer Performance von Martial-Arts-Schülern ganz persönlich über die Beschaffenheit der Location. Immerhin lernt man dort dieselbe Form des Kung-Fu, die RZA anwendet.

Akrobatisch und atemberaubend (Bild: Andreas Graf)
Akrobatisch und atemberaubend

„Ich habe früher einfach nur die Martial-Arts-Filme geliebt“, erzählt er der „Krone“ im Interview, „aber irgendwann wurde die Zen-buddhistische Lehre zu meinem Lebensinhalt. Der Wu-Tang Clan ist total von der Kunst der Shaolin beeinflusst und wurde mit den Jahren zu meiner Lebensrealität.“ RZA war in seinen jungen Jahren der Prototyp eines rebellischen und durchaus kriminellen jungen Mannes. „Ich war ein extrem wütender Mensch und diese Wut war unkontrollierbar. Beim Kung Fu geht es um Kontrolle und man lernt auch, seine Aggressionen in den Griff zu kriegen. Dadurch kommen auch automatisch mehr Freude und Licht in mein Leben.“

RZA und Shi Yan Ming im Talk mit der „Krone“ (Bild: Andreas Graf)
RZA und Shi Yan Ming im Talk mit der „Krone“

Fleißig trainieren
Mit im Gepäck hatte der 54-jährige Robert Fitzgerald Diggs, wie RZA mit bürgerlichem Namen heißt, seinen Shaolin-Kung-Fu-Meister Shi Yan Ming. Der Wahl-New Yorker ist eine Art „Celebrity-Shaolin“ und hatte auch schon Jim Jarmusch, Björk oder Tricky unter seinen Fittichen. Hier in Wien-Mitte ist eine seiner Außenstellen und RZA war einst sein erster Schüler im Westen. RZA ist ausgeprägter Fan, trainiert seit langer Zeit und akribisch Kung-Fu und befasst sich tiefergehend mit Chan-Buddhismus. „Ich trainiere drei- bis viermal die Woche, gerne auch vor Konzerten.“ Der Meister der Shaolin Chan Wu Chi-Schule, Shi Heng Yi, ist ebenfalls Schüler von Shi Yan Ming, was ihn gleichzeitig zu einem Kung-Fu-Bruder von RZA macht.

Martial-Arts-Liebhaber seit frühen Tagen: Hollywood-Schauspieler Bokeem Woodbine (Bild: Andreas Graf)
Martial-Arts-Liebhaber seit frühen Tagen: Hollywood-Schauspieler Bokeem Woodbine

Die Schülerinnen und Schüler des Chan Wu Chi präsentierten in einer mehr als halbstündigen Performance ihre unterschiedlichen Fertigkeiten und sorgten auch bei Hollywood-Schauspieler Bokeem Woodbine für Aufsehen, der als guter Freund von RZA ebenfalls die Reise nach Wien antrat. Der 50-Jährige praktiziert Martial Arts seit frühen Tagen. „In meinem Job hat man sehr oft 13-Stunden-Tage und die können extrem zermürbend sein. Wenn man aber weiß, wie man sich stretcht oder richtig atmet, hält man seine Fitness besser aufrecht. Mein Leben hat sich physisch, als auch psychisch dank Kung-Fu radikal verbessert.“ Zufrieden zeigten sich auch aktiven Schüler und ein erklecklicher Anteil an ausgewählten Zuschauern. Ein Wiedersehen wollten die Top-Stars nicht ausschließen.

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