Kämpfe in Ägypten
Kairo kommt nicht zur Ruhe – Tote bei Straßenschlachten
Kairo erlebt die schwersten Zusammenstöße seit dem Ausbruch des Volksaufstandes, der im Februar zum Sturz von Präsident Husni Mubarak führte. Sonntag früh rückten Militärpolizisten aus ihren Stellungen am Tahrir-Platz vor und gingen auf die Demonstranten los.
Der Sender Al-Jazeera zeigte Bilder, auf denen ein Soldat zu sehen war, der mit gezogener Waffe offenbar auf sich zurückziehende Demonstranten schoss. In den frühen Morgenstunden zeigte der Video-Dienst der Nachrichtenagentur Reuters ähnliche Bilder.
Der von der Armee eingesetzte Ministerpräsident Kamal al-Gansuri machte Jugendliche für die Eskalation der Gewalt verantwortlich, die die ersten freien Parlamentswahlen überschattet. "Auf der Straße findet keine Revolution statt, sondern ein Angriff auf die Revolution", sagte er.
Am Vorabend hatten Soldaten in den Zufahrtsstraßen zum Platz Barrikaden aus Stacheldraht, Metallplatten und Betonklötzen errichtet und sich dahinter verschanzt, nachdem sie mit Steinen und Brandsätzen beworfen worden waren. Auf dem Platz harrten weiter Hunderte Demonstranten aus. In den frühen Morgenstunden hatten sich viele von ihnen zum Schutz vor der Kälte um Feuerstellen geschart, nachdem Soldaten am Vortag zahlreiche Zelte niedergebrannt hatten.
Anschlag auf Pipeline
In der Nähe der Küstenstadt al-Arish kam es unterdessen am Sonntag erneut zu einer Explosion an der Ölpipeline nach Israel und Jordanien. "Die Attacke wurde mit ferngesteuertem Sprengstoff ausgeführt", berichtete eine ungenannte Quelle gegenüber Reuters. Bei den Angriff soll niemand verletzt oder getötet worden sein. Es handelt sich um den zehnten Anschlag auf die Pipeline seit dem Umsturz in Ägypten im Frühjahr.
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