Mit Einmalzahlungen sei der Kampf gegen die Teuerung nicht zu gewinnen, glaubt der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Gestützt auf die Meinung von Wirtschaftsforschern sieht Linz als Vorbild in Sachen Eindämmung der Inflation.
Acht Prozent betrug die Inflation im Juni in Österreich – ein überdurchschnittlich hoher Wert im Vergleich zu anderen EU-Staaten. Laut Umfrage spüren drei von vier Haushalten angesichts der anhaltenden Teuerung einen Kaufkraftverlust. Dabei kann man nicht einmal sagen, dass die Bundesregierung nichts unternommen hätte: 49 Milliarden Euro werden bis 2026 in die Inflationsbekämpfung investiert.
Entlastungsmaßnahmen mit der Gießkanne
Warum die Auswirkungen bisher bescheiden sind, steht für den Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) fest: Laut einer Analyse des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) wurden fast 90 Prozent der Entlastungsmaßnahmen für private Haushalte unabhängig vom Einkommen gewährt. „Das wirkt nicht inflationsdämpfend“, so Luger. Statt vorrangig in Einmal-Aktionen zu investieren, müssten Bund und Land – wie das auch in vielen anderen EU-Ländern der Fall sei – „nachhaltige, treffsichere Maßnahmen durchsetzen“.
Verglichen mit den Inflationsraten der EU-Länder, liegt Österreich im oberen Drittel. Das zeigt, dass Schwarz-Grün bisher auf die falschen Maßnahmen gesetzt hat.
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) übt Kritik.
Keine Preiserhöhung bei Gas und Strom
Als Beispiel nennt Luger die Landeshauptstadt: In Linz habe man mit strukturellen Maßnahmen dafür gesorgt, dass die Preise für Gas, Strom und Fernwärme auf niedrigem Niveau bleiben. So gebe es bei der Linz AG im laufenden Jahr keinerlei Preissteigerung, für Bestandskunden gilt bis Ende März 2024 eine Preisgarantie für Strom und Erdgas; Neukundentarife würden mit 1. Oktober gesenkt. Analog zu Linz brauche es für ganz Österreich einen Preisdeckel für Gas, Strom, Benzin und Diesel, sagt Luger. Zudem müssten die Mietpreise stabilisiert und der Ö-Normen-Dschungel“ entflechtet werden.
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