Verrät neue Pläne

Prigoschin: „Bald nächste Siege an der Front!“

Ausland
04.07.2023 10:11

Der Gründer des berüchtigten privaten russischen Militärunternehmens Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat eine neue Audiobotschaft veröffentlicht. Er äußert sich darin kurz und bündig über seinen „Marsch der Gerechtigkeit“ und neue Pläne für die Front.

„Heute brauchen wir mehr denn eh und je eure Unterstützung. Ich danke euch dafür“, holte der heute als „Verräter“ gebrandmarkte Wagner-Chef aus. Seine Sprachnachricht veröffentlichte der Telegramkanal „Grey Zone“, der der Söldnergruppe nahestehen soll.

Er zeigte sich sicher, dass in nächster Zeit alle „ihre nächsten Siege an der Front“ sehen würden. Wer genau mit „ihre“ gemeint ist, ließ er so dahingestellt.

Gesellschaft mobilisieren
Der „Marsch der Gerechtigkeit“, so fuhr er fort, habe darauf abgezielt, „Verräter zu bekämpfen und die Gesellschaft zu mobilisieren“. „Und ich denke, dass wir viel davon erreicht haben“, meinte er überzeugt. „Danke, ihr Lieben“, so Prigoschin abschließend.

Über seine weiteren Vorhaben und seinen Aufenthaltsort ist bislang nichts bekannt.

Online-Wahlwerbung für Söldner-Chef
In der vergangenen Nacht haben zudem Behörden mehrere Seiten, auf denen Prigoschin mit Blick auf die Präsidentenwahl 2024 als Beschützer Russlands präsentiert wird, blockiert, wie die unabhängige Organisation Roskomswoboda am Montag mitteilte. Es war unklar, wer die Internetseiten lanciert hatte.

Allem Anschein nach wollten Wagner-Söldner mit der Werbung ihren Chef würdigen. Prigoschin betonte in der Vergangenheit stets, dass er keine politischen Ambitionen habe. Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) machte hingegen im März darauf aufmerksam, dass der Wagner-Chef seinen Einfluss nutzen könnte, um bei der Präsidentenwahl 2024 anzutreten. Bei der Abstimmung im März dürfte einmal mehr Kremlchef Wladimir Putin antreten, der seit mehr als 23 Jahren regiert.

„Sei bereit, Prigoschin zu unterstützen, um Russland zu retten“, hieß es auf den in Russland nicht mehr abrufbaren Webseiten. Der Söldner-Chef wurde dabei als der „neue Führer des neuen Russlands“ dargestellt. Mit ultranationalistischer Rhetorik und dem Slogan „zielsicher schießen, ehrlich arbeiten“ kündigten die unbekannten Autoren dabei den Kampf gegen das alte System an.

Zukunft der Gruppe ungewiss
Nach einigen Schimpftiraden war am Samstag vor einer Woche der Streit zwischen Prigoschin und dem Kreml eskaliert. Die Söldner besetzten mehrere Stunden lang das Hauptquartier der russischen Armee in Rostow am Don in Südwestrussland, und brachen dann in Richtung Moskau auf. Der Aufstand endete jedoch noch am selben Abend mit einer Vereinbarung, wonach Prigoschin ins Exil nach Belarus ging. Die Beteiligten kamen straffrei davon, ihre Zukunft scheint ungewiss.

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