Raphael Laghnej, neuer Trainer bei Fußball-Landesmeister Bischofshofen, nimmt in diesen Tagen seine Arbeit vor Ort im Pongau auf. Mit der „Krone“ sprach der 49-Jährige über seine Ziele, die Motivation für das Engagement und seinen bewegten Lebensweg.
Kapp zwei Wochen nach dem Ende einer äußerst erfolgreichen Saison, befindet sich Landesmeister Bischofshofener SK 1933 wieder in der Vorbereitung für die kommende Spielzeit. Trainer Raphael Laghnej wird am Donnerstag die Arbeit vor Ort aufnehmen. Der 49-Jährige, der noch auf Wohnungssuche zwischen Hallein und dem Raum Salzburg ist, gab für sein Engagement im Pongau das begehrte Amt als Leiter des Nachwuchszentrums beim deutschen Profi-Klub SV Sandhausen auf. Warum? „Ich wollte endlich wieder auf den Platz zurückkehren. Außerdem war es schon sehr lange mein Wunsch, in Österreich zu arbeiten. Der ist damit in Erfüllung gegangen“, grinst der Deutsch-Tunesier im Gespräch mit der „Krone“.
Seine eigene Karriere hatte Laghnej mit 21 nach einem dreifachen Bandscheibenvorfall aufgeben müssen. „Das war so schmerzhaft. Danach habe ich komplett mit dem Fußball gebrochen“, erzählt der gebürtige Mainzer. Durch Zufall fand er wieder zurück zum runden Leder. Sein Vater, der selbst Coach war, bat Laghnej, ihn an der Seitenlinie zu vertreten. Widerwillig stimmte er zu. Das Feuer war aber sofort entfacht: „Da habe ich gewusst - ich will Trainer werden!“
Lehre aus Rückschlägen
Während des Studiums der Sportwissenschaften musste er dann den zweiten großen Rückschlag hinnehmen: Eine Tumorerkrankung. Erfahrungen, die den 49-Jährige nachhaltig prägten. „Ich habe gelernt, dass man immer den Menschen sehen muss. Ich glaube, das ist der Schlüssel.“
Wir werden nach 24 Monaten sehen, wo wir stehen. Diese Zeit gibt mir der Verein, aber ich auch mir selbst.
Raphael Laghnej, der Trainer des Bischofshofener Sportklubs.
Bei den Pongauern wird Laghnej genügend Zeit bekommen, um den Schlüssel zu finden. Der für den BSK vielleicht irgendwann das Tor nach oben in den Profifußball öffnet. Denn der „Trainer-Fuchs“, wie ihn manche Wegbegleiter nennen, hat Großes vor Augen. „Mein Anspruch und Ziel ist es, mit dem Klub in die zweite Liga aufzusteigen. Das Potenzial dazu sehe ich. Sonst hätte ich den Job auch nicht angenommen.“ Wobei der Coach klar festhält: „Aber auf keinen Fall im ersten Jahr!“
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