Syrer in U-Haft

Messerattacke auf Kinder: Opfer außer Lebensgefahr

Ausland
10.06.2023 16:06

Nach der Messerattacke in Frankreich mit vier verletzten Kindern und zwei erwachsenen Opfern ist der Täter wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft gekommen. Zu seinem Motiv habe der 31 Jahre alte Mann im Polizeigewahrsam und vor dem Untersuchungsrichter geschwiegen, sagte Staatsanwältin Line Bonnet-Mathis am Samstag in Annecy. Alle Opfer seien außer Lebensgefahr.

Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe es weiterhin nicht. Der Mann sei psychiatrisch untersucht worden, es habe keine Hinweise auf Wahnvorstellungen gegeben, sagte Bonnet-Mathis.

Täter verhielt sich bei Einvernahme unruhig
Von der Polizei hatte es geheißen, dass der am Freitagvormittag festgenommene Mann sich in Gewahrsam besonders unruhig verhalten hatte. Wie die Zeitung „Le Monde“ unter Verweis auf die Ermittler berichtete, habe der Angreifer zunächst keine Erklärung für seine Tat gegeben, das Gewahrsam behindert und sich auf dem Boden gewälzt.

Asylantrag vier tage vor Tat abgewiesen
Bekannt ist, dass der Täter sich erst seit wenigen Monaten in Frankreich aufgehalten hat. Zuvor habe der Syrer zehn Jahre lang in Schweden gelebt, sagte Premierministerin Élisabeth Borne. Obwohl der Mann in Schweden als Asylwerber anerkannt war, hatte er im November auch in Frankreich Asyl beantragt. Vier Tage vor der Tat war dieser Antrag abgewiesen worden. Ob dies etwas mit der Tat zu tun haben könnte, ist offen.

Keinen festen Wohnsitz
Die Polizei hatte den Mann am Sonntag kontrolliert, weil er sich im See von Annecy gewaschen hatte, teilte Innenminister Gérald Darmanin mit, wie die Zeitung „Le Parisien“ berichtete. Es gab aber keinen Anlass, ihn festzuhalten. In Annecy hatte der Festgenommene keinen festen Wohnsitz und hielt sich offenbar häufig in dem Park auf, in dem es zu der Tat kam. Weil die Asylunterkunft in Annecy überfüllt war, habe er in einem Hauseingang übernachtet, berichtete die Zeitung „L‘Obs“.

Am Samstag waren die von dem Täter angegriffenen vier Kinder zwischen 22 Monaten und drei Jahren alle außer Lebensgefahr. Einer der Erwachsenen kämpfte nach dem Angriff ebenfalls um sein Leben.

Bereits kurz nach dem Angriff hatte Staatsanwältin Line Bonnet-Mathis gesagt, man erkenne zunächst kein terroristisches Motiv. Auch Alkohol oder Drogen seien wohl nicht im Spiel gewesen. Premierministerin Borne zufolge war der festgenommene Syrer für die europäischen Sicherheitsbehörden ein Unbekannter gewesen. Auch Hinweise auf psychiatrische Behandlungen in der Vergangenheit habe man nicht.

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