Aggressives Verhalten

Bissiger Hund bekommt Chance auf Neustart

Tiere im Burgenland
17.07.2023 06:00

Durch sein aggressives Bellen und Beißen wurde Rüde „Rafi“ für seine Besitzerin zur tickenden Zeitbombe. Der Hund wurde aktenkundig, aus Angst vor einer weiteren Eskalation wurde händeringend ein anderer Platz gesucht. Die „Krone“-Tierecke nahm das Tier in ihre Obhut und lässt nun einen Experten an den Fall. 

Ute H. aus Wien-Favoriten übernahm während der Lockdown-Zeit den damals etwa dreijährigen Mischlingsrüden, der auf Rumäniens Straßen eingefangen wurde und von Tierschützern nach Österreich gebracht wurde. Völlig naiv, wie die Alleinerzieherin von zwei Töchtern zugibt. Es fehlte an Erfahrung, Zeit und Geld, um dem Junghund die richtige Erziehung zu schenken. 

Ohne die dringend nötige Zuwendung - die Hunde aus dem Tierschutz immer brauchen - entwickelte sich der Mischling zum unberechenbaren Problemhund. Es kam, wie es kommen musste: Er verletzte Menschen, es kam zu Anzeigen und Frau H. bekam die Auflage, mit „Rafi“ den Wiener Hundeführschein zu machen. 

Gassi nur um Mitternacht
Ute H. wurde klar, dass sie es nicht schaffen würde, diese behördliche Auflage zu erfüllen. Aus Angst vor dem Kontakt zu anderen Hunden und Menschen ging sie mit „Rafi“ nur spät Nachts eine kleine Runde durch die Wohnhausanlage. Verzweifelt suchte die Wienerin in der „Krone“-Tierecke um Hilfe. 

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Die Chancen, diesen Hund an jemanden weitervermitteln zu können, waren auf dem Nullpunkt.

(Bild: krone.tv)

Maggie Entenfellner, Leiterin der Tierecke

Rettung für „Rafi“
Maggie Entenfellner erkannte die Dringlichkeit des Falls und brachte „Rafi“ ohne zu Zögern in der Tierpension Schandl im Burgenland unter. Doch auch dort war man mit dem Hund schwer gefordert. Erst nach Wochen baute er Vertrauen zu seiner Betreuerin auf, und ließ sie zu sich in den Zwinger. Die Chancen, diesen Hund an jemanden weitervermitteln zu können, waren auf dem Nullpunkt. 

Der Fachmann hilft
Ein Tier lebenslang wie einen Schwerverbrecher in Einzelhaft zu halten, ist für die „Tierecke“ undenkbar. Steirer-„Krone“ Kollegin und Tierfreundin Christa Blümel gab den entscheidenden Tipp. „Extrem-Hunde-Trainer“ Georg Resch wurde gebeten, sich den Rüden anzusehen. Seine Expertise war eindeutig: „Rafi“ benötigt eine „Resozialisierung“ - oder auch Verhaltenstherapie - die hilft, die Probleme und Ängste des Hundes abzulegen. 

Zur Person

  • Georg Resch bildet mit seiner Firma „RG-Dogs“ Hunde aus und bietet Resozialisierungs-Programme für verhaltensgestörte Hunde.
  • Mit seinem Verein „Teufels Hunde“ in Hartberg nimmt er Hunde auf, die schwer gebissen haben und als aggressiv gelten. 

Ab ins „Paw“-Camp
Der Schützling der „Krone“-Tierecke wird nun die nächsten Wochen bei dem Steirer in Hartberg und seinem 15-köpfigen Hunderudel verbringen. Denn an den anderen Hunden kann sich „Rafi“ jetzt das richtige Auftreten abschauen und wird auch innerhalb der Gruppe „tierisch“ korrigiert. Auch das Verhalten auf öffentlichen Plätzen und mit fremden Hunden muss von Grund auf neu geübt werden. 

Weichenstellung
Hundetrainer Resch blickt positiv in die Zukunft: „Er ist ein klassischer Fall für mich. Ich bin zuversichtlich, dass ich ‘Rafi‘ rasch wieder auf Kurs bringe. Ich sehe in ihm den Familienhund, der er von seinem Wesen her ist. Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass wir bald einen neuen Besitzer für diesen äußerst klugen Hund finden. Interessenten können sich gerne bei mir melden und werden natürlich von mir mit allen Tipps für das weitere Zusammenleben versorgt.“

Die Tierecke wird über diesen Fall und die Trainingsfortschritte von „Rafi“ weiter berichten. 

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