Dutzende Illegale brachte ein junger Tscheche von Ungarn über die Grenze nach Österreich. Sein Motiv: Geldnot. Jetzt stand der Nordböhme für seine Taten in Eisenstadt vor Gericht.
Fast 40 Migranten, vorwiegend Illegale aus dem arabischen Raum, brachte Patrick D. von Ungarn nach Österreich. Bis an der Grenze die Handschellen für den Tschechen klickten und er in U-Haft wanderte.
Geldnot als Motiv
Vor Gericht in Eisenstadt jammerte der aus Teplitz (Tschechisch: Teplice) in Nordböhmen stammende 22-Jährige, wie arm er nicht sei, da er durch die Haft die Geburt seines zweiten Kindes nicht miterleben konnte. Er habe Geld gebraucht und als Maurer in der strukturschwachen Region in seiner Heimat keine Arbeit gefunden. Nur deshalb habe er sich „vom Freund eines Freundes“ dazu überreden lassen. Der Haken an seiner „Verteidigung“: Tschechien hat eine ausgesprochen niedrige Arbeitslosenquote, für gut qualifizierte Handwerker gibt es ausreichend Arbeitsplätze im Land. Tschechen als Schlepper sind daher die absolute Ausnahme. Und so wertete das Gericht die Aussagen des Familienvaters wohl als reine Schutzbehauptungen.
Am Ende setzte es zwei Jahre unbedingte Haft für Patrick D., der damit nicht miterleben kann, wie sein Zweitgeborenes die ersten Schritte geht und die ersten Worte spricht. Doch daran hätte er früher denken müssen ...
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.