Weidezone fordert:

Bärenjagd in Tirol, „ohne mit Wimper zu zucken“

Tirol
07.06.2023 07:00

Der Verein Weidezone Tirol fordert vom Land Abschussverordnungen für Bären. Sämtliche Argumente, die LHStv. Josef Geisler dagegen vorgebracht habe, seien leicht zu widerlegen. „Mit einem Gutachten aus seinem eigenen Büro!“ 

Längst ist es nicht mehr nur der Wolf, der für Unruhe auf dem Land sorgt. 22 Bärennachweise gab es im Gesamtjahr 2022, in den ersten fünf Monaten heuer waren es bereits 11. Wobei unklar ist, wie viele Individuen sich hier aufhalten. Tatsache ist laut Weidezone Tirol: „41 Schafe wurden heuer vom Bär gerissen, eine unklare Zahl ist noch vermisst“, sagte Obmann Stefan Brugger. 600 Schafe mussten deswegen von der Alm Schwarzwassertal frühzeitig abgetrieben werden.

Der Verein Weidezone mit Obmann Brugger (Mitte) vertritt die Interessen mehrer tausend Schafzüchter. Einer von ihnen hat nun 1500 Euro „Kopfgeld“ pro Wolf ausgesetzt, gültig für die ersten zehn geschossenen Tiere. (Bild: Birbaumer Christof)
Der Verein Weidezone mit Obmann Brugger (Mitte) vertritt die Interessen mehrer tausend Schafzüchter. Einer von ihnen hat nun 1500 Euro „Kopfgeld“ pro Wolf ausgesetzt, gültig für die ersten zehn geschossenen Tiere.

Bauern: Lassen uns nicht vertreiben
Die Bauern wollen es diesen Samstag aber erneut versuchen, treiben 200 wieder auf, bewacht von einer Hirtin: „Wir lassen uns nicht von unserer Alm vertreiben und uns von Wolf und Bär enteignen“, geben sich die Bauern kämpferisch. Herdenschutz auf 7000 Hektar, davon 750 Hektar Futterfläche? „Ein Ding der Unmöglichkeit.“

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Die Bevölkerung in der Wildschönau ist ganz nett sauer: Man verkauft uns einen Fuchs als Täter! Die Jäger fordern wir auf, alle Wildtierrisse einzumelden.

Walter Pupp, Vorstand Weidezone Tirol

Land hat Grundlagen selbst geschaffen
Gefordert wird eine Abschussverordnung für den Bär, analog jenen vier zu den Schad- und Risikowölfen, die das Land bereits ausgestellt hat. „Die Argumente, die dagegen vorgetragen werden, stimmen nicht. Eine Entnahme ist trotz des Erhaltungszustands möglich. Das ist in einem Gutachten aus dem Büro Geisler nachzulesen“, betont Brugger. „Es ist alles angerichtet für eine Bärenentnahme. Jetzt müsst ihr handeln!“, ruft Brugger die Landesregierung auf.

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31 Risse binnen zwei Tagen im Schwarzwassertal: Ein Massaker! Da ist man den Tränen nahe. Aber wir werden um unsere Alm kämpfen und nicht weichen.

Eugen Barbist, betroffener Schafbauer aus dem Außerfern

„Landesregierung soll zu 100% zu ihrem Wort stehen“
„Und wenn LHStv. Josef Geisler nicht den Mut dafür hat, soll er beiseitetreten und SP-Chef Georg Dornauer ranlassen.“ Denn dieser hätte auf die Frage, ob er den Abschuss eines Bären befürworten würde, geschrieben: „Ohne mit der Wimper zu zucken.“ Man stehe hinter der Landesregierung, „aber es kann nicht sein, dass wir die Kinder nicht mehr in den Wald lassen können!“ Dass die Bergrettung im Trentino nicht mehr in der Nacht ausrückt, zeige, dass das Problem nun nicht mehr nur auf Almweiden beschränkt sei. „Wo bleibt der Aufschrei der Touristiker, der Arbeiter- und Wirtschaftskammer?“

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Wir haben alle Gesetze, die wir für die Jagd auf Bären brauchen. Es braucht nur Mut. Feigheit darf nicht das neue sexy werden im Landhaus.

Stefan Brugger, Vorstand der Weidezone Tirol

Kärntner Wolfsjagd erfolgreicher
Sechs Wölfe wurden in Kärnten bereits geschossen, in Tirol noch keiner. Begründet wird dies mit einer hohen Dichte an Hobbyjägern in Tirol. Walter Pupp kritisiert, dass Wildtierrisse nicht vollständig beim Land eingemeldet werden. „So werden wir nie wissen, wo sich die Bären aufhalten!“

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