Sorgen bereiten AMS-Chef Bernhard Bereuter wenig qualifizierte Ukrainer, die keine abgeschlossene Ausbildung und nur geringe Sprachkenntnisse haben. Erfreulich hingegen sei, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen gesunken ist.
„Die geringe wirtschaftliche Dynamik ist jetzt auch auf dem Arbeitsmarkt angekommen", sagt AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter mit Blick auf die aktuellen Arbeitsmarktzahlen. Ende Mai 2023 waren exakt 9157 Menschen beim AMS Vorarlberg ohne Job gemeldet. Das entspricht einem Zuwachs von knapp 600 Arbeitssuchenden gegenüber dem Vorjahr. Betroffen vom Anstieg sind vor allem Männer (18,56 Prozent), bei den Frauen (6,1 Prozent) hält sich das Plus in überschaubaren Grenzen. Weniger geworden sind in den vergangenen Monaten die offenen Stellen. Das Angebot hat sich von 5343 um 194 offene Jobs reduziert.
Neben der bereits genannten wirtschaftlichen Dynamik, die immer mehr erlahmt, fallen beim Anstieg der Arbeitslosenzahlen auch die Ukrainer ins Gewicht. Seit 21. April 2023 gilt für sie der freie Zugang zum Arbeitsmarkt. Das wiederum bedeutet, dass auch die Kriegsvertriebenen in der AMS-Statistik berücksichtigt werden. „Bis Ende Mai wurden 155 vertriebene Ukrainer arbeitslos beim AMS registriert“, resümiert Bereuter. Bei der Gruppe der Ausländer habe es somit einen entsprechend hohen Anstieg von 594 Menschen (18,7 Prozent) gegenüber dem Vorjahr gegeben.
Insbesondere das niedrige Qualifikationsniveau - 63 Prozent haben keine abgeschlossene Ausbildung sowie geringe Sprachkenntnisse - würden die Arbeitsmarktchancen senken. „Wir werden die Integrationsbemühungen für diese Personengruppe ausbauen und damit die Beschäftigungschancen erhöhen“, versicherte der AMS-Chef. Beispielsweise werde das AMS-Sprachkompetenzzentrum mit Juni um 260 Plätze ausgeweitet. Mit dem neuen Beschäftigungsprojekt „Work1st" seien 100 temporäre Arbeitsplätze von AMS und Land geschaffen worden.
„Wir werden die Integrationsbemühungen für diese Personengruppe ausbauen und damit die Beschäftigungschancen erhöhen.“
Bernhard Bereuter, AMS-Landesgeschäftsführer
Wesentlich positiver sehen die Zahlen bei den Langzeitbeschäftigungslosen aus: 64 Männer und Frauen dieser Gruppe haben eine neue Stelle gefunden. Damit hat sich die Zahl jener, die längere Zeit ohne Beschäftigung sind, auf 1459 reduziert. Ebenfalls positiv: 1712 Jobsuchende (18,7 Prozent) haben eine Einstellzusage. Allein im Gastgewerbe werden in den kommenden Wochen 774 Männer und Frauen ihre neue Arbeitsstelle antreten.
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