Kritik am Umgang

„Rendi-Wagner hat zu wenig Unterstützung erhalten“

Vorarlberg
29.05.2023 17:45

Vorarlbergs SPÖ-Landeschefin Gabi Sprickler-Falschlunger bedankt sich bei der scheidenden Bundesvorsitzenden Pamela Rendi-Wagner - und geht mit ihrer eigenen Partei hart ins Gericht. 

Pamela Rendi-Wagner ist es von ihrer Partei nie leicht gemacht worden, auf die Rückendeckung von Gabrielle Sprickler-Falschlunger konnte sie aber immer zählen. Umso größer war die Enttäuschung bei Vorarlbergs SPÖ-Landeschefin, dass Rendi-Wagner bei der Mitgliederbefragung für den Bundesparteivorsitz nur auf Platz drei landete - knapp hinter Burgenlands Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil und Quereinsteiger Andreas Babler. Während die beiden Herren nach wie vor um den Chefsessel ringen, wird sich Rendi-Wagner aus der Politik verabschieden.

„Frauenthemen waren bei ihr gut aufgehoben“
Sprickler-Falschlunger ist es ein persönliches Anliegen, der scheidenden Vorsitzenden für ihren Einsatz zu danken: „Sie hat die Partei nach dem überraschenden Abgang Christian Kerns übernommen. Sie tat das aus dem Pflichtgefühl heraus, dass man Verantwortung übernimmt, wenn man gebraucht wird. Kein anderer war damals dazu bereit. Ich habe ihr politisches Engagement sehr geschätzt. Besonders Frauenthemen waren gut bei ihr aufgehoben.“ Rendi-Wagners Einsatz blieb ungedankt. Zwar habe auch Rendi-Wagner Fehler gemacht - „aber die macht jeder und diesbezüglich steht sie in einer Reihe mit uns Landesvorsitzenden.“

Zitat Icon

Leider wird es am Parteitag keine Gelegenheit mehr geben, Pamela Rendi-Wagner öffentlich zu danken. Ich möchte das hiermit als Vorarlberger Landesvorsitzende tun.

Gabi Sprickler-Falschlunger

Dass die Ärztin Rendi-Wagner „Erste Hilfe“ leistete, als alle anderen sich wegduckten, wurde ihr allerdings von ihrer Partei nicht gedankt. Ein Umstand, den Sprickler-Falschlunger ganz besonders kritisiert: „Leider hat Rendi-Wagner viel zu wenig Unterstützung aus den eigenen Reihen erhalten. Die Familie der Sozialdemokratie hat nicht gehandelt, als sie jahrelang mit Querschüssen malträtiert wurde und zu wenig bedacht, dass Frauen viel strenger beurteilt werden als Männer. Daraus müssen wir Frauen, auch in der SPÖ, lernen. Wir dürfen uns nicht von den ,Strategien’ der Männer beeindrucken lassen - diese führen oft genug in Sackgassen und bringen nur kurzfristigen Erfolg.“

„Neun Männer im Präsidium nach meinem Rücktritt“
Rendi-Wagner war die erste Frau an der Spitze der österreichischen Sozialdemokratie. Nach ihrem Rückzug sind die Roten auf dem besten Weg, zu einem reinen Männerverein zu werden. Aktuell ist Sprickler-Falschlunger die „letzte Mohikanerin“, doch auch sie wird sich demnächst - wie seit Langem angekündigt - aus der Politik verabschieden. „Nach meinem Rücktritt werden im Parteipräsidium neun Männer als Landesvorsitzende und ein Mann als Bundesvorsitzender vertreten sein. Das dürfen wir SPÖ-Frauen nicht tolerieren. Egal wer die Parteispitze übernehmen wird - der neue Vorsitzende wäre gut beraten, wenn er das künftige Präsidium mit mehr Frauen besetzen würde“, so Sprickler-Falschlunger, die trotz allem immer noch hofft, dass die SPÖ ihre Lektionen aus den vergangenen Monaten gelernt hat.

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