Der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einigen Problemen zu kämpfen: Die Nachfrage im Bereich Neubau war verhalten, zudem schlug eine Werkschließung in Frankreich mit 14 Millionen Euro zu Buche.
Der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel hatte sich in den vergangenen Jahren sehr gut behauptet, das jüngst abgelaufene Geschäftsjahr 2024/25 verlief allerdings nicht ganz nach Wunsch: Der Umsatz schrumpfte um 2,6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, der Nettogewinn brach gar um mehr als 37 Prozent auf 15,5 Millionen Euro ein.
Vor allem in einem Bereich laufen die Geschäfte schlecht: „In Europa war und ist die Nachfrage im Bereich Neubau sehr verhalten“, erklärt Vorstandschef Alfred Felder. „Hinzu kommen verlängerte Entscheidungsprozesse, bedingt durch geringere Investitionsbereitschaft sowie zunehmende Projektverschiebungen auf Kundenseite. Das alles macht das Marktumfeld für unser Unternehmen mehr als herausfordernd.“
In Europa war und ist die Nachfrage im Bereich Neubau sehr verhalten. Hinzu kommen verlängerte Entscheidungsprozesse, bedingt durch geringere Investitionsbereitschaft sowie zunehmende Projektverschiebungen auf Kundenseite.
Alfred Felder, CEO
Bild: Zumtobel/Studio Fasching
Sonderkosten durch Werkschließung
Dass der Gewinn derart massive geschrumpft ist, hat allerdings einen anderen Grund: Im französischen Les Andelys hat Zumtobel Anfang des Jahres sein Werk für Außenleuchten geschlossen. Daraus ergaben sich Sonderkosten von 14 Millionen Euro. Die einzelnen Absatzmärkte haben sich sehr unterschiedlich entwickelt: Mehr Umsatz verbuchte Zumtobel in Österreich, Deutschland und der Schweiz sowie in Großbritannien und Irland. Schwach lief es dagegen in Frankreich, Australien und Nordamerika.
Viele Fragezeichen erschweren Prognosen
Auch für das Geschäftsjahr 2025/26 rechnet der ATX-Konzern, der weltweit rund 5300 Mitarbeiter beschäftigt, mit einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich. Einen Hoffnungsschimmer gibt es: Laut Geschäftsführung sei die aktuelle geopolitische und wirtschaftliche Lage zwar angespannt und schwer prognostizierbar, mittelfristig erhoffe man sich allerdings positive Geschäftsimpulse durch die zahlreichen Förderprogramme in Europa, speziell in Deutschland.
Allerdings könnte die US-Zollpolitik die konjunkturelle Entwicklung und besonders die Bauwirtschaft in Europa „substanziell beeinträchtigen“. Für 2025/26 wird daher eine bereinigte EBIT-Marge von 1 bis 4 Prozent erwartet – im Geschäftsjahr 2024/25 waren es noch 4,3 Prozent. Die bescheidene Auftragslage bekommen auch die Aktionäre zur spüren: Heuer will der Vorstand eine Dividende von nur 15 Cent je Aktie ausschütten, 2023/24 lag diese bei 25 Cent.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.