„Vögels Lexikon“

„Kan Schleck“: Wenn es richtig hart wird

Vorarlberg
23.07.2025 15:46

Der Vorarlberger Dialekt hat bekanntlich seine Eigenarten, insbesondere im Osten Österreichs versteht man nicht immer, was einem der Alemanne sagen will. Der Kabarettist und Autor Stefan Vögel will mit „Vögels Lexikon“ Abhilfe schaffen und Brücken bauen. Stefan Vögel erklärt Redewendung „kan Schleck“.

Im Gegensatz zum Hochdeutschen besitzt unsere heimische Mundart ein Substantiv, das vom Zeitwort schlecken (naschen, mit der Zunge verspeisen) abgeleitet werden kann: den Schleck.

Beim Schleck kann es sich tatsächlich um den einzelnen Zungenstrich über ein schleckbares Nahrungsmittel handeln („Nimm noch an Schleck vo mim Eis!“), oder aber: um den Genuss, den ein Nahrungsmittel oder im übertragenen Sinne eine Angelegenheit bei jenem verursacht, der es konsumiert oder damit zu tun hat.

Überwiegend verwendet der Alemanne den Schleck jedoch in seiner Verneinung („kan Schleck“) – und er will damit ausdrücken, dass etwas kein Genuss ist, sondern im Gegenteil eine Mühe, eine Belastung oder Anstrengung: „Der Job ischt kan Schleck!“.

Eine schöne alemannische Redewendung, die gleichfalls in Verbindung mit dem Zeitwort schlecken steht und einen negativen Sachverhalt ausdrückt, lautet: „Häsch wella, schleck d’Kella!“ (wörtlich: „Du hast es gewollt, jetzt schleck die Kelle“). Wir haben es hier mit der inhaltlichen Analogie zum hochdeutschen Sprichwort „Du hast dir die Suppe selbst eingebrockt, jetzt musst du sie auch auslöffeln“ zu tun.

Formal ähnlich dem Schleck und ebenfalls vom Verb schlecken abstammend, jedoch in seiner Bedeutung komplett verschieden, ist der Schlecker. Bei diesem handelt es sich nicht etwa um einen schleckenden Menschen, sondern um jenes Objekt, das von ihm oft geschleckt wird: ein Lollipop oder Lutscher.

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