Fan.at-Spiel der Runde

Doppelter Blitzstart im Titelhit war halbe Miete

Beim 2. Klasse Süd-Schlager gab es tumultartige Szenen.

(Bild: Fußball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus)

Der Titelschlager in der 2. Klasse Süd zwischen Verfolger Mühlbach am Hochkönig und Spitzenreiter Zell am See verkam zum „wildesten Spiel“, das Gästetrainer Heribert Entacher je gesehen hatte. Allerdings endete es auch mit 3:2 für die Bergstädter, die damit schon eine Hand am Meisterteller haben.

Das Fan.at-Spiel der Runde war wahrlich nichts für schwache Nerven. Zell startete vor 500 Zuschauern, die für ein Tollhaus sorgten, wie die Feuerwehr. Der erste Angriff in der Startminute saß bereits: Scherer traf nach schönem Kombinationsspiel, erwischte die Pongauer am falschen Fuß. Kurz darauf mussten die Zeller aber verletzungsbedingt tauschen, Innenverteidiger Rajic musste mit Fußverletzung runter. Kurz vor Seitenwechsel führte Zell dann auch im Duell der Torjäger: Bomber Brkic (38. Saisontor) stellte im Duell mit Mühlbachs Niedermeier (34 Tore) auf 1:0 (39.).

Das war sicher das wildeste Spiel, das ich je gesehen habe. Es war noch schlimmer als befürchtet.

Zell am See-Trainer Heribert Entacher war schockiert

Spiegelbild der ersten Hälfte
Der zweite Durchgang begann ident wie der erste: Zell verwertete seinen ersten Angriff, Haziri stellte auf 3:0 (46.). Dann begann die Aufholjagd - allerdings auf Raten. Denn erst parierte Gästegoalie Fritzenwallner einen Strafstoß der Hausherren. Nach weitem Abschlag fuhr der Schlussmann daneben, Wielandner verkürzte (58.). In einer zerfahrenen Partie geschah dann lange wenig. „Es gab einige Tätlichkeiten“, gab Mühlbach-Trainer Patrick Schweiger zu bedenken. Der Unparteiische quittierte diese aber höchstens mit Gelb. Zell-Übungsleiter Entacher resümierte: „Ich habe schon viel mitgemacht, aber das war sicher das wildeste Spiel, das ich je gesehen habe. Es war noch schlimmer als befürchtet.

Spannender wurde es, als Glanzer in Minute 83 auf 2:3 stellte. Mühlbach drängte darauf auf den Ausgleich, Zell brachte das 3:2 aber mit Bravour über die Runden. „Die spielerische Klasse hat den Unterschied ausgemacht“, resümierte Zell-Betreuer Entacher zufrieden. Die Pinzgauer führen damit drei Runden vor Schluss fünf Zähler vor Mühlbach die Liga an. „Jetzt sieht es schon ziemlich gut aus für uns“, ist Entacher guter Dinge, was den Aufstieg betrifft. Gegenstück Schweiger gab sich ernüchtert: „Meister werden wir nicht mehr. Jetzt heißt es im Sommer wieder bei null zu starten.“

Erster Schritt nach Neustart
Zeit zum Durchatmen bleibt freilich keine. Bereits am Dienstag trifft Zell im Nachtrag auf den Vierten Dorfgastein, kann den nächsten Schritt zum ersten Aufstieg seit dem Neustart machen. Der ehemalige Salzburger Liga-Klub hatte nach der Abbruchsaison 2019/20 (Platz drei) aus finanziellen Gründen in der untersten Liga neu angefangen. Dort wurde man in der folgenden Abbruchsaison ebenso Zweiter wie auch in der Vorsaison, als man Annaberg im Finish den Vortritt um den 2. Klasse Süd-Thron lassen musste. Christoph Kolland

2. Klasse Süd, 27. Runde: Bramberg 1b - Bischofshofen 7:1 (3:0), Mühlbach/Hk. - Zell am See 2:3 (0:2), Schwarzach 1b - Muhr 3:2 (3:1), Dienten - Wald 6:4 (3:4), Dorfgastein - Mauterndorf 3:3 (2:1), Filzmoos - Altenmarkt 1b X:X (X:X), Wagrain - Hüttau X:X (X:X).