Fast 23 Jahre nach dem 50-Millionen-Schilling-Coup in einem Salzburger Nobel-Juweliergeschäft sitzt ein Italiener (54) in Haft. Die Ermittler freuen sich über den späten Fahndungserfolg besonders. Denn zwischenzeitlich stand sogar Verjährung im Raum. Auf die richtige Fährte kamen sie erst heuer im Jänner, als die DNA-Datenbank einen Treffer in Italien meldete.
Mit Schmuck und Klunkern im Wert von 50 Millionen Schilling verließen am 6. Dezember 2000 zwei Pistolenmänner ein Salzburger Nobel-Juweliergeschäft. Lange hatte man die Hoffnung aufgegeben, gar Verjährung befürchtet. Denn: Schwerer Raub verjährt nach zwanzig Jahren. Umso größer ist die Freude in Ermittlerkreisen, dass es nun wohl doch noch zu einem Prozess kommt - die „Krone“ berichtete.
Später DNA-Treffer führte zu Verdächtigem
Schon länger war dank DNA-Spuren klar, dass zumindest einer der Täter auch in einer Innsbrucker Bank zugeschlagen hatte. Erst im Jänner gab es aber einen Treffer in der Datenbank. „Wir haben uns das Vorleben des Mannes angesehen“, so Hansjörg Mayr von der Staatsanwaltschaft Innsbruck. Dabei fand man einschlägige Vorstrafen im Strafregister, weswegen doch keine Verjährung eingetreten ist. „Wir haben eine Festnahmeanordnung erlassen“, so Mayr.
Wo ist die Beute? Wo sind die Mittäter?
Italienische Polizisten schnappten den 54-Jährigen am 16. Mai an seinem Mailänder Arbeitsplatz. Von ihm erhofft man sich Hinweise auf Mittäter und den Verbleib der Beute. Von den Pretiosen fehlt nämlich jede Spur. „Mindestens 50 Millionen Schilling.“ So bezifferte die Polizei den Wert der Beute, die die beiden Pistolenmänner am 6. Dezember 2000 in der Salzburger Getreidegasse einsackten. Darunter: ein 90-Karat-Edelstein aus dem Zarenschatz und ein 300.000-Schilling-Ring, den eine Kundin zur Reparatur gebracht hatte.
Juwelierin hofft auf gerechte Strafe
Für Staatsanwalt Mayr ist die Festnahme bedeutsam, denn: „Die Täter sollen wissen, dass sie auch nach langer Zeit belangt werden können.“ Die Senior-Chefin des Juweliers meint indes: „Ich bin froh, dass er gefasst wurde und hoffe auf eine gerechte Strafe.“
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